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Spezialsauger macht
Matratzen milbenfrei
Jörg Beckmann rückt Lästlingen zu Leibe
Bielefeld (WB). »Die meisten Kunden sind entsetzt, schockiert«, berichtet Jörg Beckmann aus dem Alltag an der Matratze, wenn nach dem kurzem Maschineneinsatz das schwarze Samttuch aufgeschlagen wird und ein Berg Milbenkot zu sehen ist. Mehrere Millionen Milben leben gewöhnlich in einer Matratze. Existenzgründer Jörg Beckmann ist ihnen auf der Spur.
Nicht nur viele Menschen schätzen die warme Gemütlichkeit in einem kuscheligen Bett. Milben, sie gehören zu den Spinnentieren, sind hartnäckig und zäh, haben es unseren Betten ganz besonders angetan. Sie überstehen nach Auskunft des Fachmannes sogar intensives Staubsaugen, benötigen deshalb eine Spezialbehandlung. Darauf ist Jörg Beckmann in seiner Firma Jobe GmbH (Internet: www.weg-mit-den-milben.de) eingerichtet mit seinem mobilen Matratzenreinigungsdienst.
Das Einsatzgebiet des »Milbenjägers«, der von Kundenbetreuerin Karin Schormann unterstützt wird, sind Betten in Privathaushalten, in Alten- und Pflegeheimen, aber auch in Hotels. Einmal im Jahr, unterstreicht Beckmann, sollte nicht nur in Hotels jedes Bett gereinigt werden, sondern auch im Privathaus. Wichtiger noch als das Zertifikat über die hygienisch einwandfreien Matratzen ist für den Auftraggeber, dass sein Bett wirklich sauber ist.
Wenn Jörg Beckmann mit seinem speziellen Reinigungsgerät anrückt, können die Matratzen im Bett bleiben, müssen nur die Laken entfernt werden. Dafür arbeitet der Sauger mit hochfrequenten Schwingungen. Damit werden die Schmutzpartikel im Innern der Matratze gelöst, pulverisiert und mit einem genau auf die jeweilige Matratze abgestimmten Vakuum entfernt. Bereits bei der vorausgehenden Probereinigung lässt sich, so der Fachmann, in Sekundenschnelle feststellen, wie hoch der Anteil der guaninhaltigen Milbenkotausscheidungen ist.
Das Auto des Matratzenreinigers vor der Haustür ist schließlich kein Indiz für fehlende Hygiene im Haushalt, auch wenn auf den Seiten eine überdimensionale Milbe abgebildet ist. Beckmann: »Da muss sich niemand schämen.« Milben in den Matratzen gehören vielmehr zum Alltag in deutschen Betten. Feuchtwarme Zimmer haben die Lebensumstände für die kleinen Hausgenossen wesentlich verbessert, berichtet Beckmann: »Früher schliefen die Menschen kalt, die Zimmer hatten wenig Luftfeuchtigkeit, Betten und Matratzen wurden auch bei Frostwetter regelmäßig gut gelüftet. Da hielt es keine Milbe aus.«
Dass mit den Lebewesen in Matratzen nicht zu spaßen ist, belegen nach Einschätzung der Wissenschaft nicht zuletzt die zunehmenden Zahlen von Allergien und Erkrankungen. Beckmann: »Milben kann man mit Putzmitteln und Desinfektionsmitteln nicht beikommen.« Dagegen könne der Kot der Tiere Allergien auslösen: Husten, Schnupfen, Niesen, ja sogar Asthma. Die meisten zufriedenen Kunden, berichtet der Existenzgründer, haben gleich für das nächste Jahr wieder um einen neuen Termin gebeten. Und auch Hotels wie in der Bielefelder Innenstadt, in denen der Jäger erfolgreich auf der Pirsch war und fortan die entsprechenden Zertifikate ausgestellt sind, haben den nächsten Termin bereits ins Auge gefasst. Beckmann: »Wer sich einmal mit der Situation in seiner ganz persönlichen Matratze beschäftigt hat, der denkt regelmäßig an so eine Renigung, fast wie an das turnusmäßige Beziehen der Betten und an viele andere Automatismen im Haus.« (md)

Artikel vom 12.01.2007