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Walking-Parcours in Höxter

Neue Tourismus-Angebote - Übernachtungszahlen steigen

Von Ingo Schmitz
Höxter (WB). Die Stadt Höxter wird im kommenden Jahr einen Nordic-Walking-Parcours ausweisen. Außerdem ist die Verwaltung einen Schritt weiter bei den Plänen für einen Umzug der Tourist-Information in das Bahnhofsgebäude.

Über steigende Gästezahlen berichtete Jens Hornung von der Tourist-Information den Mitgliedern des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Arbeitsplatzförderung, Tourismus und Kultur. In 2005 wurden 51 000 Ankünfte und 96 000 Übernachtungen gezählt. Zwischen 1995 und 2005 seien die Besucherzahlen um 41 Prozent gestiegen. Die Zahl der Übernachtungen habe aber im gleichen Zeitraum nur um 14 Prozent zugenommen - ein Indiz dafür, dass Höxter ein klassisches Kurzreisegebiet sei, wie Hornung betonte.
Am Beispiel eines Wohnmobilisten führte Hornung vor Augen, wieviel Geld ein Tourist in Höxter lässt: Es sind 40 Euro pro Tag und Person, die in Gastronomie und Einzelhandel fließen. Vorrangige Ziele der Gäste seien Corvey, Fürstenberg und die Höxteraner Altstadt, die unter der Dachmarke »Weserbergland« auf Messen in Kooperation mit anderen Städten vermarktet werden. Ebenfalls nachgefragt sind Fahrten mit der Flotten Weser, Radtouren, Planwagenfahrten und Führungen.
Weiter ausgebaut werden soll der Bereich »Wasserwandern« entlang der Weser. Außerdem befinden sich mehrere Pauschalangebote in der Vorbereitung. Hornung will noch mehr Beherbergungsbetriebe (in Höxter, Boffzen und den Ortsteilen gibt es fast 1200 Betten) davon überzeugen, sich zu qualifizieren. »Die Kunden orientieren sich bei ihrer Wahl der Unterkunft an Sternen«, stellte der Experte klar.
Auf ein bislang unbeackertes Feld setzt die Stadt beim Thema »Nordic Walking«. Hornung kündigte an, dass nach einigen Verzögerungen ein Parcours im Bereich Brunsberg/Taubenborn angelegt werden soll. »Zum Start der kommenden Saison ist er fertig«, versprach Hornung auf Nachfrage von Jürgen Lessing (UWG). Der UWG-Fraktionschef kritisierte die Öffnungszeiten der Tourist-Information. Einige Male habe er dort an Wochenenden Touristen vor verschlossenen Türen gesehen. Der Erste Beigeordnete Klaus Schumacher stellte klar, dass eine Ausweitung der Öffnungszeiten personelle und damit finanzielle Konsequenzen habe, die an anderer Stelle beraten werden müssten: »Mit dem jetzigen Personal bekommen wir das nicht hin.«
Die Kritik von Sven Lange (FDP) daran, dass sich die Stadt Höxter nicht über die Marke »Kulturland Kreis Höxter«, sondern über »Weserbergland« vermarkte, ließ der Beigeordnete nicht stehen. »Der Kreis Höxter ist für uns keine touristische Destination, sondern ein politisches Gebilde.« Manfred Schelhorn (CDU) ergänzte: »Wir fühlen uns zur Weser gehörend. Dennoch wünschen auch wir uns einen engeren Schulterschluss mit den touristischen Aktivitäten des Kreises.«
Jens Hornung betonte, dass aus seiner Sicht die Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung gut funktioniere. Er lobte außerdem die Broschüren des Kreises: »Ob Radwege oder Motorradtouren -Êdie Publikationen sind hervorragend.« Sven Lange forderte, dass die Zusammenarbeit dennoch weiter ausgebaut werden müsse: »Es gilt die Synergieeffekte zu nutzen.«
Hans-Josef Held (SPD) plädierte dafür, weniger auf Messen zu setzen und stattdessen größeren Wert auf Sauberkeit zu legen: »Eine saubere Stadt ist die beste Visitenkarte.« Im Tenor waren sich die Ausschussmitglieder schließlich einig: Beim Thema Tourismus gibt es noch einige Verbesserungsmöglichkeiten.

Artikel vom 01.12.2006