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Führungswechsel bei SAT1

Chef Roger Schawinski geht - Vertreter Matthias Alberti kommt


Berlin (dpa). Nach drei Jahren bei Sat.1 wird Geschäftsführer Roger Schawinski zum Ende des Jahres den Sender verlassen. Für den 61-jährigen Schweizer endet damit eine Wegstrecke, die mit Höhepunkten und Rückschlägen gepflastert ist. Eines kann Schawinski niemand wegnehmen: den Erfolg. Nach vier Millionen Euro Gewinn vor Steuern 2003 verbuchte er in den ersten neun Monaten dieses Jahres 127 Millionen Euro Gewinn vor Steuern.
Schawinskis Vertrag sollte noch bis Mitte 2007 laufen. Sein Entschluss, vorzeitig den Hut zu nehmen, könnte jedoch mit dem mangelnden Glück zusammenhängen, das ihm als Programmmacher widerfuhr. Nach dem Höhenflug von »Verliebt in Berlin« stürzte die Telenovela im Herbst mit neuem Hauptdarsteller enorm ab. Auch die neue Serie »Schmetterlinge im Bauch« erfüllte bislang nicht die Erwartungen beim Zielpublikum.
Auch Schawinskis Einstand stand schon nicht unter einem guten Stern: Als er Anfang Dezember 2003 nach der plötzlichen Entlassung von Vorgänger Martin Hoffmann kam, verließ aus Solidarität zu Hoffmann auch Entertainer Harald Schmidt den Sender. Schawinski holte 2004 Anke Engelke, die auch floppte.
Als Nachfolger steht nun ein Mann bereit, der gemeinsam mit Schawinski die besten Quotenbringer ins Sat.1-Programm getragen hat: Die täglichen Ermittler-Serien wie »Lenßen & Partner« oder »Niedrig & Kuhnt« tragen die Handschrift des 2,12 Meter großen Unterhaltungschefs Matthias Alberti (43), seit zwei Jahren auch stellvertretender Geschäftsführer. Alberti hat in der nächsten Zeit einige Baustellen anzupacken. Die einstigen Quotenbringer wie »Genial daneben«, die Improvisationscomedy »Schillerstraße« oder die Wissensshow »Clever« haben an Publikum verloren.

Artikel vom 30.11.2006