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Heros-Chef gesteht Millionenbetrug

Packte vor Gericht aus: Heros-Gründer Karl-Heinz Weis. Foto: Reuters
Hildesheim (dpa). Im Prozess um die spektakuläre Heros-Pleite hat der Gründer des ehemals größten deutschen Geldtransport-Unternehmens ein umfassendes Geständnis abgelegt. »Wir haben die Kundengelder bei der Bundesbank auf ein Sammelkonto eingezahlt und immer wieder Summen auf unsere eigenen Geschäftskonten weitergeleitet, um Verbindlichkeiten zu zahlen«, sagte Karl-Heinz Weis zum Prozessauftakt gestern vor dem Landgericht Hildesheim. Neun Monate nach dem Zusammenbruch des Unternehmens müssen sich der 58-Jährige und drei Manager wegen gewerbsmäßiger Untreue, Bankrott und Insolvenzverschleppung verantworten. Die Staatsanwaltschaft bezifferte den Schaden auf fast 270 Millionen Euro.
Firmengründer Weis räumte ein, anvertraute Firmengelder jahrelang abgezweigt zu haben, um Löhne und andere Verbindlichkeiten zu zahlen. Um vor der Steuerbehörde die immensen Einnahmen zu begründen, habe er sogar einen manipulierten Kreditvertrag mit einem Mann aus der Schweiz abgeschlossen.
Insgesamt sollen die Angeklagten nach Angaben der Staatsanwaltschaft einen zweistelligen Millionenbetrag in die eigene Tasche gewirtschaftet haben.

Artikel vom 29.11.2006