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Exotencharme als Bayer
in OWL geschickt genutzt

Großer Abschiedsbahnhof für Mercedes-Mann Ulrich

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Daimler-Chef Harald Schuff nannte ihn einen begnadeten Kommunikator und charmanten Botschafter, OB Eberhard David bezeichnete seinen Weggang als »echten Verlust für Bielefeld«. Mehrere hundert Gäste haben gestern Abend den langjährigen Mercedes-Chef Dr. Peter Ulrich verabschiedet, Nachfolger Peter Süßmilch kennen gelernt.

Dirk U. Hindrichs, Schüco-Chef und Weggefährte Ulrichs im Präsidium des Industrie- und Handelsclubs, hatte es sich ganz genau gemerkt. Am 15. Mai 2000 hatte die Ära Ulrich am Teutoburger Wald begonnen, ging der Stern des gebürtigen Bayern in Bielefeld auf. Sachlich beschrieben hatte Ulrich Mercedes zu einem festen Bestandteil des Bielefelder Lebens gemacht, »in unermüdlicher Weise sich und sein berufliches Anliegenimer elegant und nie bedrängend in unzähligen Aktivitäten miteinander verbunden«.
Tatsächlich imponiert hatte Hindrichs ebenso wie Eberhard David die besonders Art Ulrichs, Kontakte zu knüpfen, Menschen offen entgegen zu gehen. Hindrichs: »Du bist neugierig und interessiert an den Menschen und das zeichnet dich aus.« Noch am Nachmittag hatte David mit Ulrich das neue Stadttheater besucht. Hier hatte er sich ebenso engagiert wie in Bürgerstiftung, IHC, Marketing-Club oder Kunstverein. Für Ulrichs Nachfolger Peter Süßmilch stehen die Türen in Bielefeld offen. Daran ließen die Gäste im Mercedes-Pavillon keinen Zweifel. Hindrichs: »Wir stehen Neuem sehr offen gegenüber.«
Seit dem 8. November ist Süßmilch, gebürtiger Hertener, ins Büro am Stadtholz gezogen, leitet bis zum Jahresende parallel die Niederlassung Landau. In drei Tagen, so Süßmilch, habe er sich einen Überblick über die Region Ostwestfalen-Lippe verschafft, jetzt sei er erst einmal auf Wohnungssuche. Dass Peter Ulrich, der zur United-Auto-Group in ein Mehrmarkenunternehmen nach Süddeutschland gewechselt ist, mit der Umbenennung seiner Niederlassung in »OWL« einen wichtigen Beitrag für die symbolhafte Einheit der Region geleistet hat, dankte ihm Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl gern persönlich. Für viele Mercedes-Mitarbeiter bot der Abend ein besonderes Wiedersehen mit Ehemaligen wie Georg Isecke. Oder auch mit Peter Schäfer. Der war bis 1992 Chef in Bielefeld, wechselte nach Stuttgart und lernte Peter Süßmilch als engagierten Assistenten kennen: »Ein guter Mann.«

Artikel vom 29.11.2006