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Diskothek wirbt
um Verständnis
Fremdenfeindlichkeit im »Ox«?Die Paderborner Großdiskothek »Ox Palais« musste sich wiederholt den Vorwurf gefallen lassen, fremdenfeindlich zu sein. Bereits vor einem Jahr war zwei Fußballern dunkler Hautfarbe der Zutritt verwehrt worden, anderen Besuchern erging es seitdem ähnlich. Im Fall der beiden Paderborner Zweitligaspieler Marcel Ndjeng und David Fall sprach die Geschäftsleitung noch von einem Missverständnis, heute beteuert »Ox«-Geschäftsführer Mark Fox (36) ausdrücklich: »Wir sind auf keinen Fall ausländerfeindlich. Bei uns wird niemand aufgrund seiner Herkunft oder Hautfarbe abgewiesen.«
Betroffene haben jedoch oft einen anderen Eindruck bekommen. »Unsere Türpolitik gewährleistet ein gewisses Gästeniveau«, erklärt Fox die Philosophie des Hauses. Man wolle nur genehmes Publikum und keinen Ärger im Laden. Die Auswahlkriterien hätten nichts mit der Nationalität zu tun. »Es ist aber nun mal leider so, dass es mit Südländern zu Komplikationen kommen kann«, wirbt der Disko-Chef um Verständnis.
»Unsere Türsteher weisen jeden Abend 150 bis 200 Personen ab - darunter auch viele Deutsche.« Dass es in Einzelfällen schon mal zu Missverständnissen gekommen sei, räumt Fox ein. Missverständnisse, die teuer werden können. Denn das neue Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz beinhalte bei so genannten Massengeschäften ein zivilrechtliches Benachteiligungsverbot, erläutert ein Paderborner Rechtsanwalt. »Wer wegen seiner Hautfarbe oder Nationalität diskriminiert wird, kann Schmerzensgeldansprüche geltend machen.«

Artikel vom 02.12.2006