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Neue Polonium-Spuren

Boris Beresowski fürchtet um sein Leben


London/Moskau (dpa). Die Affäre um den vergifteten Kreml-Kritiker Alexander Litwinenko nimmt immer größere Ausmaße an. Die radioaktive Substanz Polonium 210, an der Litwinenko am vergangenen Donnerstag starb, wurde nach Angaben von Scotland Yard inzwischen an sieben verschiedenen Orten in London entdeckt. Darunter ist auch ein Büro des russischen Milliardärs Boris Beresowski, der in Großbritannien im Exil lebt. Aus seiner Umgebung verlautete, Beresowski fürchte nun um sein Leben.
Die Büroräume, wo Polonium-Spuren in der vierten Etage eines Gebäudes gefunden wurden, blieben versiegelt. Litwinenko ging dort regelmäßig aus und ein. Die Polizei ermittelt nun, ob der Ex-Geheimdienstler auch am Tag des mutmaßlichen Giftanschlags, dem 1. November, dort zu Besuch war.
Beresowski, der in den ersten Jahren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ein Vermögen angehäuft hatte, gilt als erbitterter Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Aus Angst vor einer Haftstrafe setzte er sich vor Jahren nach Großbritannien ab. Nach britischen Medienberichten hat er Litwinenkos Unterhalt in London mitfinanziert.

Artikel vom 29.11.2006