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Fünf Bielefelder kochen
als perfekte Gastgeber

Mit dem TV-Team in der Küche und am Esstisch

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Alle fünf sind Hobbyköche und haben ein Ziel: das perfekte Dinner zuzubereiten und die perfekten Gastgeber zu sein - vor einem Millionenpublikum. Fünf Bielefelder laden sich vom 4. bis zum 8. Dezember vor den Kameras des TV-Senders Vox gegenseitig zum dreigängigen Menü ein.

Die Reihe »Das perfekte Dinner«, seit einem Jahr im Programm, hat von montags bis freitags (Beginn jeweils 19 Uhr) allabendlich zwischen zwei und drei Millionen Zuschauer.
In Bielefeld haben sich an die Gastgeber-Aufgabe gewagt:
l Alexandra Dohmen (38), Mediengestalterin (Montag, 4. Dezember)
l Kerstin Ott (44) Diplompsychologin (Dienstag, 5. Dezember)
l Frank Katzmarek (40), Feuerwehrmann und Zauberer (Mittwoch, 6. Dezember)
l Katrin Engelbrecht (22), Industriekauffrau bei den Stadtwerken (Donnerstag, 7. Dezember)
l Dagmar Steinmeister (62), Innenarchitektin (Freitag, 8. Dezember).
So funktioniert es: Fünf Hobbyköche aus einer Stadt - in der nächsten Woche eben aus Bielefeld - die sich nicht kennen, laden zum Essen in die eigenen vier Wände ein. Jeder Kandidat serviert ein Drei-Gänge-Menü, und die Gäste (und die Kameras und somit auch die Zuschauer) schauen ihm dabei auf die Finger. Am Ende jeden Abends werden pro Person maximal zehn Punkte vergeben, und am Freitag steht dann der Sieger fest: derjenige, der am besten gekocht hat, seine Gäste bei Laune halten konnte, nicht hektisch war und vielleicht auch noch einen guten Tropfen serviert hat.
Wieviele Punkte jeder bekommt, erfahren zunächst nur die Zuschauer. Produziert wurde die Bielefelder Kochserie bereits im Oktober - die fünf Kandidaten haben den Härtetest also bereits hinter sich und sind jetzt gespannt, was Vox aus ihrem Abend gemacht hat. Katrin Engelbrecht ist im Grunde zuversichtlich: »Wir waren eine klasse Runde und können, glaube ich, zeigen, dass Bielefelder gar nicht so stur sind, wie man ihnen immer nachsagt.« Die 22-Jährige, die das Kochen von ihrer Mutter gelernt hat, servierte nach finnischer Pilzsuppe eine Hackfleischpastete in Sauerrahm und zum Nachtisch Beeren. Sie habe für die Produktion eigens eine Woche Urlaub genommen. Ihre Wohnung sei mit 46 Quadratmetern nicht besonders groß: »Fünf Gäste und sieben Mann vom Vox-Team, das war ganz schön eng.«
Alexandra Dohmen hat Mann und Tochter am Drehtag ausquartiert. Sie erzählt: »Ich war die erste, bei der gedreht wurde, und wusste nicht genau, was auf mich zukam. Aber dafür konnte ich den Rest der Woche entspannt genießen.« Gedreht wurde ab morgens um 8 Uhr: »Vom Einkaufen angefangen, das Tischdecken, die Zubereitung in der Küche und dann eben die Gästerunde.« Bei Alexandra Dohmen, einer leidenschaftlichen Hobbyköchin, die gern aufwendig kocht, gab es nach Seeteufelfilet in Parmaschinkenhülle auf roten Linsen Lammrücken mit Kräutern und zum Dessert ein Ingwer-Limettenparfait auf gebratener Ananas. Inzwischen hatte die 38-Jährige auch den WDR zu Gast in ihrer Küche. Für die »Lokalzeit«-Reihe »Familienrezepte« bereitete sie eine Blätterteigpizza zu. Alexandra Dohmen hat vorher regelrecht trainiert: »Ich habe vier Freunde eingeladen und das Menü komplett so zubereitet wie für die Aufzeichnung.« Frank Katzmarek, in Bielefeld für seine Zauberkunststücke bekannt, verwöhnte seine Gäste mit Fischspießen im Kartoffelmantel, Wildschweinbraten und Äpfeln in Haselnussbaiser, Kerstin Ott kochte unter dem Motto »Bella Italia« mit Pestosuppe, Pouletbrüstchen mit Nusssoße und Apfel-Cidreschaum, Dagmar Steinmeister brachte Lachsterrine, Fasanenbrust in Serranoschinken mit Kürbiskernöl und Portweinjus und zum Dessert Amarettinibounet mit Himbeersoße auf den Tisch.
Die Rezepte selbst sind unter www.vox.de nach der Sendung im Internet abrufbar. Und der, der sich nach einer Woche als bester Gastgeber erweist, bekommt einen 1500-Euro-Gutschein. Welcher der Bielefelder Hobbyköche gewonnen hat - am 8. Dezember steht es fest . . . Die Teilnehmer selbst wissen es natürlich schon, denn, so verrieten sie: »Als die Kameras ausgeschaltet waren, haben wir dann alle noch gefeiert.«

Artikel vom 28.11.2006