Einzelhandel gegen Factory Outlet Center im idyllischen Diemelstadt
Diemelstadt (WB/in). Ostwestfalen-Lippe macht mobil: Am 11. Dezember kommen die Pläne des britischen Investors Mc Arthur Glen für ein 100 Millionen Euro teures und 200 000 Quadratmeter großes Factory Outlet Center (FOC) in der nordhessischen Gemeinde Diemelstadt (Kreis Waldeck-Frankenberg) auf die Tagesordnung des Regionalrats in Detmold. Stefan Genth hofft zudem auf die Unterstützung durch die NRW-Landesregierung: »Das ÝWaldeck-VillageÜ ist nach dem Flughafen Kassel-Calden das zweite Projekt, bei dem die Hessen keine Rücksicht auf die nordrhein- westfälischen Belange nehmen. Beim FOC handelt es sich um eine spezielle Form des großflächigen Einzelhandels, bei der mehrere Hersteller ihre Markenwaren unter einem Dach zu reduzierten Preisen anbieten. Das Konzept stammt allerdings aus den USA, wo die Industrie -Êanders als in Europa -Êsämtliche nicht verkaufte Ware vom Handel zurücknimmt. Genth: »Ein FOC in dieser Größenordnung direkt an der A 44 wäre eine Kampfansage nicht nur an den Fachhandel in OWL, sondern auch in Kassel und bis nach Dortmund.« Bürens Bürgermeister Wolfgang Runge verglich seine Wirkung mit einem Staubsauger: »Eine solche Investition ist strukturell einfach nicht in Ordnung.« Trotzdem scheint man in Wiesbaden bereit, dafür so gar das Gesetz, das FOC nur in Ballungszentren erlaubt, zu ändern. Auch in OWL gab es schon Pläne für ein FOC - etwa in Bielefeld und als gemeinsames Projekt der Bekleidungshersteller Ahlers, Brinkmann und Brax im früheren Kaufhof in Herford. »Dabei handelte es sich aber um Innenstadt-Lagen«, betont Genth. Dies gilt auch für eine der beiden FOC-Alternativen, die an der anderen Landesgrenze von NRW, im niedersächsischen Osnabrück, diskutiert werden. Hier ist neben einem früheren britischen Militärgelände im Landkreis auch eine Fläche auf der »grünen Wiese«Êan der Autobahn A 1 im Gespräch.
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