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Sonderzug nach Bielefeld

Udo Lindenberg stiftet der »Startgalerie« ein Gemälde


Bielefeld (WB/mzh). Das könnte in eine Bieterschlacht ausarten: Überraschenderweise unterstützt Panikrocker Udo Lindenberg die »Startgalerie« zugunsten des Kinderschutzbundes mit einem Bielefeld-Gemälde, das am Mittwoch wohl einen Käufer finden wird.
Es gibt nämlich bereits zwei potente Kunstfreunde, die das auf 3000 Euro taxierte Werk bei der öffentlichen Versteigerung am Mittwoch, 20 Uhr, aus dem WDR-Studio an der Lortzingstraße allzu gerne mit nach Hause nehmen würden. In Anlehnung an einen alten Hit hat Udo das Bild »Sonderzug nach Bielefeld« genannt; es zeigt Lok und Wagen, in denen allerlei coole Gestalten herumturnen - dies natürlich unter dem in der kompletten Galaxie bekannten Nonsens-Spruch »Und sehen wir uns nicht in dieser Welt, so sehen wir uns in Bielefeld«.
Außerdem stellt der Musiker mit dem Hut und der Sonnenbrille bis Ende Januar zwölf weitere Bilder als Leihgabe zur Verfügung. Darunter ist eines, dass den Schutzumschlag der neuen Edition von »Meyer's Lexikon« zieren wird, ein echtes Multikulti-Motiv mit Figuren aus Hamburg (Udo) über Jamaika bis Weltall (E.T.).
Andrea Martsch vom Kinderschutzbund, zu dessen Gunsten die Bilder der dritten »Startgalerie« - ausnahmslos von zehn- bis 18-jährigen Künstlern - versteigert (und später verkauft) werden, wusste von Udo Lindenbergs Maltalent und fuhr nach Hamburg, um ihn für die Idee zu gewinnen. »Aber Promis wie er werden mit Wohltätigkeitsgesuchen überhäuft, so dass mir erst der Zufall die Tür öffnete: Ich lernte den Chef des Hamburger Planetariums kennen, Udos Freund. Und eines Mitternachts saßen wir dann an der Bar im ÝAtlanticÜ.«
Da war alles klar auf der »Andrea Doria«. Das Bielefelder Transport- und Logistikunternehmen EMR holte die Bilder (Versicherungswert: 40 000 Euro) nach Bielefeld. »Die Kosten habe ich dem Kinderschutzbund nicht in Rechnung gestellt«, gesteht EMR-Chef Peter Reininghaus.
Die »Startgalerie«-Bilder werden nach der Schau im WDR zunächst in der Uni-Bibliothek, später vielleicht noch in Bethel und in Paderborn gezeigt.

Artikel vom 28.11.2006