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Widersprüche
einvernehmlich
ausräumen

Wenige Gäste bei »Sand«-Terminen

Von Ulrich Hohenhoff
(Text und Foto)
Brackwede (WB). Gleich zwei Erörterungstermine hintereinander zu den geplanten Sandabgrabungen im Süden gab es gestern im Brackweder Gymnasium. Teilnehmen duften ausschließlich Einwender und Betroffene. Zeitlich versetzt, versteht sich.

Zunächst war das Vorhaben »Windelsbleiche« dran, anschließend das Projekt »Quelle«. Heute, 29. November, geht es von 16 Uhr an im Thekoa-Saal in Eckardtsheim um die dritte Fläche am Lorbeerweg.
Dr. Manfred Dümmer und Jürgen Jegelka vom Bielefelder Umweltamt erläuterten den formalen Hintergrund des Erörterungstermins im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens. »Wir werden hier und heute keine Entscheidungen treffen, es werden lediglich Informationen gesammelt und später ausgewertet«, sagte Jürgen Jegelka. »Frühestens im Februar 2007, wenn alle Aspekte geklärt sind, gibt es den Planfeststellungsbeschluss.« In dieser Runde wolle man eventuelle Widersprüche möglichst einvernehmlich klären.
Die Firma Johann Bunte aus Papenburg hatte die Planfeststellung zur zweckgebundenen Abgrabung von Sand für den geplanten Bau der Autobahn 33 und die damit verbundene Herstellung eines Gewässers für alle drei Standorte beantragt (das WESTFALEN-BLATT berichtete mehrfach ausführlich). Während zum Erörterungstermin »Windelsbleiche« mehr als eine Handvoll Betroffener erschienen waren, kamen zum anschließenden Termin »Quelle« nur drei Bürger, unter ihnen der Eigentümer der Fläche, Klaus Meyer zu Bentrup.
In Windelsbleiche, nahe des Mönkeweges, handelt es sich um eine vergleichsweise »kleine Fläche« von 3,8 Hektar, wobei 2,1 Hektar auf einen möglichen See entfallen. Das Abbauvolumen liegt hier bei 142000 Kubikmetern, die zum Teil im Nassabbau, zum Teil im Trockenabbau realisiert werden sollen. Sorgen bereiten den Anliegern der Anstieg des Grundwassers, Luftverschmutzung und Lärmbelästigungen. Die von dem Unternehmen Bunte beauftragten Gutachter versicherten aber, dass in allen Bereichen die Grenzwerte eingehalten würden. Beim Lärmschutz ist eine entsprechend bis zu 7,50 Meter hohe Aufwallung zur Wohnbebauung hin erforderlich. Badegäste sind übrigens in diesem See nicht willkommen. Ebensowenig wie in Quelle.
Der mögliche See soll ausschließlich den Benutzern des angrenzenden Campingplatzes vorbehalten bleiben. Die Abbaufläche ist hier wesentlich größer, liegt bei 18,5 Hektar, wobei der See 7,63 Hektar umfasst. Das Abbauvolumen des Sandes umfasst 921000 Kubikmeter, gewonnen im Trocken- und Nassabbau. Die Abbauzeit liegt bei zwei Jahren. Die Zufahrt für den Trockenabbau soll über die Fortunastraße erfolgen, die Abfahrt zur B68 über einen vorhandenen Weg entlang der ehemaligen Deponie. »Nur wenn Fahrzeuge Richtung Steinhagen fahren, erfolgt das hin und wieder über die Fortunastraße«, so einer der Gutachter.
Lärmschutz werde durch einen bis zu acht Meter hohen Wall gewährleistet.

Artikel vom 29.11.2006