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Eigler im Pech: Gegen Bayer
droht schon wieder die Bank

Stürmer in Bremen an allen verheißungsvollen Offensivaktionen beteiligt

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Beim besten Willen: Aber genießen konnte Christian Eigler seinen sechsten Fußball-Bundesligaeinsatz von Anfang an nun wirklich nicht. 0:3 in Bremen - »wir müssen andere Spiele gewinnen«, sagte Arminia Bielefelds 22 Jahre alter Stürmer.

Für den magenkranken Sibusiso Zuma war Eigler in die Bielefelder Startformation gerutscht. Also für den Mann, der ihm mit seinem gefeierten Comeback Ende September gegen Cottbus den Stammplatz bei Arminia abgenommen hatte. Seit Zuma zurück ist, kam Eigler, der in den ersten fünf Spielen gesetzt war, nur noch als Joker zum Einsatz. Acht Partien musste er warten, ehe sich ihm in Bremen eine neue Startchance bot.
Der Franke war gewillt, sie zu nutzen und hinterließ vor der Pause einen guten Eindruck. Doch weder wusste Artur Wichniarek Eiglers Traumpass zu veredeln - der Pole traf nur das Außennetz - noch hatte der Zweitligatorschützenkönig 2005/2006 das Glück, dass sein von Per Mertesacker abgefälschter Schuss im langen Eck landete. Der Ball strich am Pfosten vorbei und Eigler raufte sich die kurzen Haare.
Noch ein drittes Mal befand sich der Angreifer in Bremen im Brennpunkt. Doch beim Versuch, sich den Ball für einen viel versprechenden Abschluss parat zu legen, rutschte ihm der rustikale Pierre Womé dazwischen. Der Kameruner grätschte am Fünfmeterraum den Ball samt Christian Eigler weg, was Schiedsrichter Dr. Jochen Drees aus Mainz aber nicht regelwidrig fand. Christian Eigler übrigens auch nicht. »Nein, nein«, sagte der offenbar mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn ausgestattete Armine, »das war kein Elfmeter.«
Wohltuend ehrlich zudem, dass Eigler der zurückhaltenden Journalistenkritik, Arminia habe in der zweiten Halbzeit ein bisschen schlechter ausgesehen als in der ersten, mit den Worten begegnete: »Die zweite Halbzeit war ein bisschen extrem schlechter.« In Bremen aber, auch das sagte Eigler, könne das passieren. Schade trotzdem, dass er mit dem Rest der Mannschaft total untertauchte. Und Pech, dass zuvor die wenigen guten Chancen, an denen er ausnahmslos beteiligt war, nicht zu einem Torerfolg für Arminia geführt hatten. Dass der teuerste DSC-Einkauf dieser Saison daran mehr zu knabbern haben könnte als andere, schließt zumindest Co-Trainer Frank Geideck aus: »Unsere Spieler sind alle stabil genug. Das müssen sie auch sein. Denn das ist nunmal das Anforderungsprofil, das ein Profi erfüllen muss.«
Eigler ist der Meinung, Arminia werde sich durch die Niederlage nicht zurückwerfen lassen. »Nach einem 0:2-Rückstand in Bremen zurückzukommen, ist unheimlich schwer«, äußerte er. Für ihn persönlich wird es alles andere als leicht, in den kommenden Wochen regelmäßiger zur Anfangsformation zu zählen. Weil zu erwarten ist, dass Sibusiso Zuma bis zum nächsten Spiel am Samstag gegen Bayer Leverkusen wieder kerngesund ist, wird Eigler wohl auf die Reservebank des Bundesligisten zurückkehren. Und hoffen, dass bis zu seiner nächsten Startchance nicht wieder acht Spiele vergehen.

Artikel vom 28.11.2006