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»Niederlage tut
keinem weh«

VfB Fichte ein »gefundenes Fressen«

Bielefeld (WB/jm). Auch wenn für ihn »die Sache gegessen« sei - Güven Aydins persönliche Rückschau auf das 0:5-Debakel seines VfB Fichte im Westfalenpokal-Achtelfinale gegen den SC Verl fällt nicht minder schonungslos aus. »Das hat nicht gereicht. Auch nicht für die Verbandsliga. Von Leuten, die für sich den Anspruch haben, höher spielen zu wollen, muss mehr kommen.«

Ähnlich nachdenklich regis-trierte die Vorstandsetage die harmlose Vorstellung. »Das war nichts bis gar nichts,« rätselte Teammanager Dirk Starke, nannte als mildernde Umstände allerdings die Viertelfinalaussichten. »In der nächsten Runde im Februar zum Regionalligisten SF Siegen; das ist keine Perspektive, die sonderlich motiviert.«
Zudem seien sich alle einig gewesen, dass »die Priorität klar auf dem nächsten Punktspiel gegen Davensberg« zu liegen habe. Ergo: »Das war eine Niederlage, die keinem weh tut. Niemand ist wirklich böse über das Ausscheiden.« Lediglich das Wie rief Kritik hervor. »So wie in der zweiten Halbzeit dürfen wir uns vor eigenem Publikum nicht präsentieren,« vermisste Starke jegliche Gegenwehr, »und wenn Verl richtig ernst gemacht hätte . . .« Es hätte wohl noch schlimmer enden können, folgerte der Funktionär.
Um dem Oberligazweiten sein Spiel aufzuzwingen, fehlte dem VfB Fichte am Samstag fittes Personal. »Wir gewinnen entweder mit 1:0 oder gar nicht,« weiß Dirk Starke um die Defizite im Offensivspiel. »Unser System ist halt viel zu statisch. Wir sind zu leicht ausrechenbar. Ein gefundenes Fressen für jeden Gegner.«
Der Erfolg stehe und falle mit der »spielerischen Qualität im Mittelfeld. Um ein Spiel flexibler und ideenreicher gestalten zu können, brauchen wir einen gesunden Pascal Hofbüker.« US-Heimkehrer Tobias Wiens, wieder im Training, soll nach der Winterpause die linke Seite bereichern. »Seine Schnelligkeit wird uns gut tun.«
Der angeschlagene Güven Aydin besuchte gestern den Orthopäden, um sein linkes Knie begutachten zu lassen. Etwas Schlimmeres schloss der Abwehrspezialist aus. »Ich bin im Rasen hängen geblieben. Das wird nur eine Überdehnung sein. So langsam kenne ich meinen Körper.« Ein weiterer längerfristiger Ausfall eines Stützpfeilers würde ins Bild passen. Stöhnt Dirk Starke: »Wenn es eine Konstante in dieser Saison gibt, dann doch wohl unsere grandiose Verletzungsmisere. Seit Anfang des Jahres haben wir die Seuche.«

Artikel vom 28.11.2006