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Hain beklagt mangelnde Gegenwehr

Arminias Torwart verhindert in Bremen eine noch viel höhere Niederlage

Von Dirk Schuster
Bremen (WB). Zweimal gegen Miroslav Klose, zweimal gegen Tim Borowski und einmal gegen Naldo: Mit fünf fabelhaften Paraden sorgte Arminia-Torwart Mathias Hain dafür, dass Bielefelds Niederlage beim offensivstarken SV Werder Bremen erträglich blieb.

Komplimente von allen Seiten waren dem Keeper sicher. »Wir haben am Ende auch in dieser Höhe verdient verloren, wobei Matze mit einer Weltklasse-Leistung heute eine noch höhere Niederlage verhindert hat«, fasste DSC-Trainer Thomas von Heesen zusammen.
Hain nahm dankend an, sagte allerdings auch: »Es ist natürlich schön, dass ich ein mögliches Debakel verhindern konnte. Aber das tröstet mich eigentlich nicht. Wir haben trotzdem verloren.«
Der Mannschaftskapitän hatte auch keine Lust, in den Chor derer einzustimmen, die die Niederlage angesichts der Überlegenheit des Gegners als unvermeidbares Übel abhaken wollten. Sehr wohl hatte Hain bei Arminia Schwächen erkannt, die seiner Überzeugung nach nicht ausschließlich mit der Bremer Stärke begründbar waren. Hain: »In der zweiten Halbzeit ging nichts mehr nach vorn. Es fehlte uns an Gegenwehr.«
Vielleicht hätten sich die Bielefelder Feldspieler bei ihrem Torwart abgucken sollen, wie man sich der Bremer Übermacht entgegenwirft. Dreimal war allerdings auch der mit deutlichem Abstand beste Armine mittellos. Beim 0:1, weil Bernd Korzynietz »wohl aus Angst vor einer Roten Karte«, wie DSC-Sportchef Reinhard Saftig vermutete, Miroslav Klose an dessen Torschuss nicht energischer zu hindern versuchte. Beim 0:2, weil nach Hains Abwehr eines Almeida-Fernschusses nur Klose auf den Abpraller spekulierte und freistehend vor ihm wenig Mühe hatte, den Ball ins lange Eck zu zaubern. Und beim 0:3, weil Aaron Hunt nahezu freie Bahn in den Fünfmeterraum hatte, wo es dann ein Leichtes war, den Ball über die Linie zu drücken.
Alle anderen Bremer Großchancen verstand der 33 Jahre alte Schlussmann brillant zu nichte zu machen. Hinterher sagte Hain: »Es macht sich in der Bundesliga einfach nicht so gut, wenn man sieben, acht oder neun zu null verliert.«
Lesen Sie auch den Bericht über Werder-Torjäger Miroslav Klose auf der folgenden Seite.

Artikel vom 27.11.2006