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Raus aus dem Seelenloch
Wer von seinem Partner verlassen wird, leidet oft HöllenqualenEinmal im Leben trifft es jeden. Die meisten machen die Erfahrung schon während der Schulzeit. Die Rede ist von Liebeskummer. Höllenqualen leiden oft diejenigen, die von ihrem Freund oder der Freundin gesagt bekommen: »Sorry, es läuft nicht mehr!«
Manchmal geht es sogar so weit, dass die Verlassenen ernsthaft krank werden und an Selbstmord oder Mord denken. Aber es gibt ein paar fundierte Ratschläge von Experten, wie ihr im Falle eines Falles aus einem solchen »Seelenloch« wieder schnell herauskommen könnt.
Die Auswirkungen von Liebeskummer sind eindeutig: Kopf- und Bauchschmerzen, Schlaflosigkeit, Unruhe, Konzentrationsschwäche, Appetitlosigkeit oder auch extreme Ess-Sucht. Das sind die harmlosesten und häufigsten Symptome. Meist vergehen sie nach einigen Tagen oder Wochen, in Extremfällen aber erst nach Monaten oder gar Jahren. In dieser Zeit neigen die Menschen oft zu extremem Verhalten. Sie spionieren dem Ex-Partner nach, versuchen, ihn mit Geschenken zurückzugewinnen oder neigen gar zu körperlicher oder verbaler Gewalt.
Stalking, also das ständige Belästigen einer anderen Person etwa per Telefon, entsteht beispielsweise, bei Menschen, die Liebeskummer haben. Besondere Form des Liebeskummers ist auch die Sehnsucht nach Liebe zu einem Menschen, die nie erfüllt wird. Auch Eifersucht ist eine seiner Facetten.
Wissenschaftler haben das Gehirn von Menschen mit Liebeskummer untersucht. Dabei haben sie herausgefunden, dass die Verlassenen so genannte neuronale Muster aufweisen, die denen von Verletzten - beispielsweise nach einem Unfall - ähneln. Liebeskummer stellt sich aber nicht nur ein, wenn ihr von eurem Freund oder der Freundin verlassen werdet. Er kann immer dann auftreten, wenn Liebe zurückgewiesen oder nicht erfüllt wird. Auch Kinder, die von ihren Eltern nicht beachtet werden, haben im Prinzip Liebeskummer.Jürgen Vahle

Artikel vom 02.12.2006