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Rüttgers mit schlechtem Ergebnis

»Habe noch nicht alle überzeugt« - Brok erneut im Bundesvorstand

»Sie können sich denken, dass mir das Ergebnis nicht so toll gefällt«: Jürgen Rüttgers.
Dresden (dpa). Nach dem heftigen Streit über die politische Ausrichtung der CDU hat der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers auf dem Parteitag bei der Wahl der Partei-Vize ein denkbar schlechtes Ergebnis bekommen. Er erhielt nur 57,72 der Stimmen, fast 20 Punkte weniger als 2004. Dies wurde als Quittung sowohl für Rüttgers' Aussagen zu den »Lebenslügen« der Union als auch für sein Verhalten im Richtungsstreit der CDU gewertet.
Rüttgers hatte sich wiederholt für einen sozialeren Kurs der Partei stark gemacht. »Sie können sich denken, dass mir das Ergebnis nicht so toll gefällt«, sagte er. Er nehme die Wahl dennoch an und wolle weiter für seinen Kurs kämpfen. »Ich habe noch nicht alle überzeugt.«
Bundesbildungsministerin Annette Schavan erhielt das beste Ergebnis der vier stellvertretenden CDU-Vorsitzenden. Für die Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel votierten 78,46 Prozent. Für den hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch stimmten 68,19 Prozent der Delegierten - er hatte zum ersten Mal für eines der Stellvertreter-Ämter kandidiert. Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff vereinte 66,67 Prozent der Stimmen auf sich.
Der Bundestagsabgeordnete Eckart von Klaeden wurde zum neuen Schatzmeister der CDU gewählt. Bei der erstmaligen Wahl in dieses Amt erhielt der Jurist 96,46 Prozent der Stimmen. Von Klaeden ist Nachfolger des Hamburger CDU-Politikers Wolfgang Peiner, der sich nicht mehr zur Wahl stellte.
Aus Ostwestfalen-Lippe ist der Bielefelder Europaabgeordnete Elmar Brok ebenfalls in den Bundesvorstand gewählt worden.

Artikel vom 28.11.2006