29.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

CDU-Bundesparteitag in Dresden

Zuspruch aus Bayern


Rüttgers abgestraft, sein Kurs aber mit großer Mehrheit bestätigt. Auch gestern musste die CDU sich noch ein wenig über sich selbst wundern. Zum einen hatte der Nordrhein-Westfale wochenlang die SPD schwindelig gespielt, zum anderen dankten ihm die Delegierten nicht, dass auch innerparteilich Staub aufwirbelt wurde. Nach dem Beschluss zur gerechteren Staffelung von Arbeitslosengeld I folgte gestern gleich der nächste sozialpolitische Flügelschlag. Der gründlich durchdachte Investivlohn-Antrag kam wieder aus dem Lager Rüttgers/Laumann. Auch an diesem Punkt musste SPD-Chef Kurt Beck noch am Wochenende nachbessern.
Schon am späten Montagabend hatte Rüttgers im Kreis seiner Getreuen neue Zuversicht gefunden. Das schlechte Wahlergebnis sei »eingepreist« gewesen, gab er sich ganz cool. Klammheimliche Freude herrschte unterdessen am NRW-Tisch, weil den beiden anderen Merkel-Männern im Vorsitz, Roland Koch und Christian Wulff, die Illusion einer möglichen Vizekanzlerschaft gründlich genommen wurde.
Edmund Stoiber stärkte Rüttgers gestern in Dresden zusätzlich den Rücken mit einem Wort des Oberbayern Franz Josef Strauß: Dem Volks auf Maul schauen, aber nicht nach dem Munde reden.
Reinhard Brockmann

Artikel vom 29.11.2006