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Menschen in
unserer Stadt
Eugen Kühl
Student

Nach dem Abitur begann Eugen Kühl an der heimischen Universität sein Studium der Diplompädagogoik, Schwerpunkt Sozialpädagogik, entschloss sich aber nach dem vierten Semester zu einem Wechsel an die Fachhochschule Bielefeld. »Ich wollte mich gerne spezialisieren, deshalb bin ich zur FH gewechselt«, erzählt er.
»Ich studiere nun im dritten Semester Diplomsozialpädagogik und bin mit dieser Entscheidung immer noch sehr zufrieden. Was mir an der Fachhochschule besonders gut gefällt, ist die Tatsache, dass das Angebot an Vorlesungen und Dozenten vielfältiger ist, als an der Universität und hier intensivere Möglichkeiten bestehen, sich zu spezialisieren«.
Der Aufbau des Studiums, dessen Dauer sieben Semester beträgt, ist durch seine praktischen und theoretischen Anteile sehr ausgewogen und erfordert vor Studienbeginn ein halbjähriges Praktikum. »Das habe ich in einer Einrichtung der Straffälligenhilfe in Bielefeld abgeleistet. Dort habe ich mit Menschen gearbeitet, die aus der Haft entlassen wurden und zum Beispiel von Obdachlosigkeit und Suchtproblematiken betroffen waren«, erklärt Eugen Kühl.
Momentan bereitet sich der junge Mann auf ein Projektpraktikum über drei Semester vor, das sich mit sozialer Arbeit in der Straffälligenhilfe befasst. Auch sein nächstes Praktikum möchte Eugen Kühl im Strafvollzug oder im evangelischen Gemeindedienst leisten. »Die Abwechslung macht für mich das Besondere an dieser Arbeit aus. Das bedeutet, dass man mit unterschiedlichen Menschen und dadurch auch mit vielfältigen Problematiken zu tun hat und nicht spezifisch eingeengt ist.«
Neben seinem Studium kümmert er sich 50 Stunden im Monat um einen schwerstbehinderten Klienten, mit dem er Freizeitaktivitäten durchführt, da dieser auf Grund einer Querschnittslähmung auf fremde Hilfe angewiesen ist. Auch die Betreuung eines Suchtkranken, mit dem er regelmäßig zwei Mal in der Woche joggen geht, bereitet Eugen Kühl Freude. »Ich merke, dass ihm dieser Kontakt hilft und ihn motiviert, stabil zu bleiben, das ist schön. Die Arbeit mit Menschen macht mir großen Spaß«, sagt er und lächelt. Alexandra Kipp

Artikel vom 29.11.2006