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Menschen in
unserer Stadt
Andrea Limpke
Auszubildende

Andrea Limpke hat für eine junge Frau einen besonders ausgefallenen Berufswunsch: Sie möchte einmal Bestatterin werden. Schnell nimmt man es ihr ab, dass sie das nicht nur sagt, um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Ihr ist es ernst damit. Eigene Erfahrungen nach Trauerfällen haben sie dazu gebracht.
»Ich möchte den Angehörigen von Verstorbenen in einer Grenzsituation beistehen«, sagt sie. Doch das Problem ist: Lehrstellen in dem erst seit einigen Jahren anerkannten Ausbildungsberuf sind Mangelware. Auch deshalb entschloss sich die 22-Jährige nach dem Abitur zunächst einen ganz klassischen Beruf zu wählen. Sie absolviert eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten beim Ev. Kirchenkreis Bielefeld.
Damit diese Ausbildung auch von Kommunalverwaltungen anerkannt wird, hat Andrea Limpke gerade einen Ausbildungsabschnitt bei der Stadt Bielefeld begonnen. »Ich bin im Gesundheitsamt tätig, werde dort die einzelnen Abteilungen kennen lernen«, erzählt sie.
Die Jöllenbeckerin hat ihr Abitur am Widukind-Gymnasium im benachbarten Enger gemacht. Sie singt auch im Gospelchor der Ev. Kirchengemeinde Jöllenbeck. »Am zweiten Weihnachtsfeiertag gestalten wir den Gottesdienst mit«, erzählt Andrea Limpke. Der Gesang hat es ihr angetan. Sie ist auch Sängerin in der Band »Calm Wizardry«, der Name, der übersetzt in etwa »ruhige Zauberei« bedeutet, ist durchaus Programm. »Wir haben uns auf melodischen Rock spezialisiert.« Auftritte gab's schon im Bielefelder »Pappelkrug«, in Detmold und Bad Salzuflen. Und weil aller guten musikalischen Dinge drei sind, gehört sie auch dem A-capella-Quartett »Vierweiberei« an, tritt zusammen mit drei anderen Frauen bei privaten Feiern genauso auf wie bei Vereinsfesten. »Jetzt vor Weihnachten haben wir besonders viel zu tun«, berichtet die 22-Jährige.
Im kommenden Jahr wird Andrea Limpke ihre Ausbildung beim Kirchenkreis abschließen. Eine Chance auf Übernahme gibt es angesichts leerer Kirchenkassen nicht. Aber da ist ja noch ihr eigentlicher Berufswunsch. »Wenn es in Bielefeld nicht mit einem Ausbildungsplatz klappt, werde ich mich weiter in der Region umschauen.«Michael Schläger

Artikel vom 27.11.2006