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Brian Minto: »Ich liebe Deutschland«

Rückkehr ist geplant: Der Sieger war von der Halle in Halle fasziniert

Halle (WB/o.k.). Schon im Ring war er kaum zu stoppen, Brian Minto gab knapp sechs Runden das Box-Biest. Dann legte er verbal los.

»Ich liebe Deutschland. Das Essen, das Bier, die Hallen, die Boxer. Ich komme gerne wieder, kämpfe gegen jeden, den man mir in den Ring stellt. Wladimir Klitschko, Luan Krasniqi, Dariusz Michalczewski, Nikolaj Walujew - egal. Ich schlage sie alle«, tönte der 31-Jährige aus Butler, der für seinen Auftritt gegen Axel Schulz 500 000 Dollar kassiert hatte.
Chancen zu den ganz großen Auftritten in den USA räumt ihm keiner ein. TV-Legende und US-Boxszenen-Kenner Ben Wett: »Seine Statistik mit jetzt 27 Siegen bei 28 Kämpfen ist zwar okay, aber man muss auch sehen, gegen wen er bisher im Ring stand. Das ist nicht sehr attraktiv.«
Werbung in eigener Sache machte deshalb auch Minto-Trainer Tommy Yankello: »Deutschland ist für uns perfekt. Brian will jetzt sogar die Sprache lernen.«
Als gute Gäste fanden sie auch ein paar warme Worte für den Unterlegenen. Minto: »Axel hat sein Bestes gegeben. Aber ich war an diesem Abend einfach der Entschlossenere.« Für Manager Pat Nelson hat der Deutsche wenigstens »sein großes Herz im Ring gezeigt. Er hat nicht aufgegeben«, aber sein Schützling war »einfach der bessere Kämpfer«.
Der präsentierte im Ring allerdings nur boxerisches Mittelmaß, das aber in der »Nacht der Antworten« reichte, um Schulz so grün und blau zu schlagen wie es Weltklassemann Wladimir Klitschko schon im EM-Kampf am 25. September 1999 in der Kölnarena getan hatte.
Für Manager Nelson ist »Las Vegas nur Plastik und New York nur Business. Deutschland ist echter Boxsport«. Er war fasziniert von der Halle in Halle und dem »freundlichen Empfang«. Eigen-PR made in USA. Aber was war an diesem Abend schon normal?

Artikel vom 27.11.2006