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Geschichte der
»Gustloff« bald
als CD zu haben

Zeitzeuge Heinz Schön sprach im RRB


Brackwede (mp). Die größte Schiffskatastrophe aller Zeiten fasziniert und beängstigt auch noch im Jahre 2006: Es war nicht die Titanic, es war die »Wilhelm Gustloff«, die den traurigen Rekord von 9 300 Todesopfern trägt.
Das deutsche Kreuzfahrtschiff, seit dem Stapellauf am 5. Mai 1937 der Stolz des Nazi-Regimes, war am 30. Januar 1945, besetzt mit mit mehr als 10 000 Kriegsflüchtlingen, von sowjetischen Torpedos versenkt worden. Dabei kamen fast alle Passagiere und Besatzungsmitglieder ums Leben.
Damit dieses Drama nicht in Vergessenheit gerät, sondern immer bekannter wird, tourt Heinz Schön durch die Lande. Der 80-Jährige, der heute in Bad Salzuflen wohnt, gehört zu den wenigen Überlebenden des Unglücks. Am Freitag war er für zwei Stunden zu Gast im Rudolf-Rempel-Berufskolleg (RRB) und sprach vor 26 Schülern der Jahrgangsstufe 13. Sie stammten aus den Deutsch-Leistungskursen der Wirtschaftsgymnasien am RRB und den Carl-Severing-Schulen. Heinz Schön stieß auf interessierte Zuhörer, die ihn auch zu seiner Jugend unter den Nazis befragten, zu seinem Kontakt zu Schriftsteller Günter Grass (»Im Krebsgang«) und zu seiner Meinung über die Rechtsradikalen heute in Deutschland. Mit den Schülern lauschten gespannt die Lehrerinnen Ulrike Sollmann-Seefeld und Heike Krüdenscheidt.
Stolz präsentierte Schön, der die Versenkung des Schiffes selbst schon in Buchform aufarbeitete, den Prototyp einer neuen CD, die Ende des Jahres über die Günter-Grass-Stiftung zu haben ist. Sie enthält die »Geschichte der Wilhelm Gustloff« in historischen Bildern, Texten und Daten und eignet sich besonders als Lehrbeitrag zur Vorführung an Schulen.

Artikel vom 25.11.2006