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Impfung gegen
Vogelgrippe

Pilotprojekt im Kreis Gütersloh

Von Michael Delker
Rheda-Wiedenbrück (WB). Im Kreis Gütersloh ist der bundesweit erste Impfversuch gegen die Vogelgrippe angelaufen. Nach der Genehmigung durch die EU koordiniert das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) auf der Ostseeinsel Riems das Projekt.

Der Feldversuch ist auf zwei Jahre ausgelegt. Er soll helfen zu klären, ob der Impfstoff im Katastrophenfall beim Ausbruch der Vogelgrippe Abhilfe schaffen kann. Nach Angaben von Dr. Bernhard Beneke, Leiter der Abteilung Veterinärwesen beim Kreis Gütersloh, werden in einem ersten Schritt 2400 Junghennen auf einem Geflügelhof in der Nähe von Rheda-Wiedenbrück geimpft. 800 weitere Tiere werden zur Kontrolle eingesetzt. Später sollen noch 1000 Enten und 800 Gänse getestet werden.
Vor Ort geleitet wird das Pilotprojekt im Auftrag des Friedrich-Löffler-Institutes von Dr. Manfred Pöppel aus Delbrück, einem Fachtierarzt für Geflügelkrankheiten. Die geimpften Tiere werden unter realen Bedingungen im Freien gehalten. Eine Gefahr geht von ihnen nicht aus. Nach einem längeren Beobachtungszeitraum werden Teile der geimpften Tiere auf die Ostseeinsel Riems gebracht. Um die Wirksamkeit der Impfung zu überprüfen, werden sie dort dem aggressiven Vogelgrippevirus H5N1 ausgesetzt. »Das passiert unter hohen Sicherheitsvorkehrungen«, berichtet Dr. Bernhard Beneke.
Die Wissenschaftler wollen herausfinden, auf welchen Wegen sich der Vogelgrippevirus überträgt. Hierzu werden Bluttests ausgeführt und die Ausscheidungen der Tiere auf Erreger untersucht. Benekes Angaben zufolge wird der Impfstoff in Frankreich und den Niederlanden bereits präventiv eingesetzt.

Artikel vom 25.11.2006