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Sonderkommission fasst Honda-Bande

Zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft - Motorrad bleibt versteckt

Die Hondabande auf ihrer letzten Flucht.
Von Christian Althoff
Herford (WB). Acht Wochen nach ihrem letzten Banküberfall sitzt die sogenannte Honda-Bande in Untersuchungshaft. Eine Sonderkommission mit Kripobeamten aus Herford, Minden und Osnabrück hat einen 50-jährigen Mann aus Rödinghausen (Kreis Herford) ermittelt sowie einen Kosovo-Albaner (29) aus Ansbach in Bayern. Er ist der Schwager des 50-Jährigen.
Die beiden Männer sollen seit 2004 mindestens sechs Geldinstitute überfallen und mehr als 60 000 Euro erbeutet haben. Als Tatfahrzeug benutzten sie eine Honda CBF 600, die 2004 in Spenge (Kreis Herford) gestohlen worden war. Bewaffnet waren die Räuber mit einer Maschinenpistole. Die Tatorte lagen in Lübbecke, Melle, Bünde, Bad Essen, Hüllhorst und am 29. September 2006 erneut in Bad Essen.
Dieser letzte Überfall wurde den Männern zum Verhängnis: Ein Minisender, der in der Beute versteckt war, führte die Polizei zu einem Wald in Rödinghausen, wo sich die Spur verlor. Bei anschließenden Ermittlungen in einem nahegelegenen Wohngebiet ergab sich aber ein Hinweis auf einen Rödinghausener, der vor einigen Jahren nach Melle gezogen war und auf den die Beschreibung (etwa 1,90 Meter groß und stämmig) passte. Ermittlungen im Umfeld dieses Mannes führten die Kripo dann zu dessen Schwager. Die beiden mutmaßlichen Serientäter, die von Spezialeinsatzkommandos festgenommen wurden, bestreiten die Vorwürfe.
Die Polizei hat bislang weder das Motorrad noch Waffen, Tatkleidung oder Beute finden können. Die Sonderkommission geht davon aus, dass die Täter im Raum Ostwestfalen/Niedersachsen eine Scheune, eine Garage, einen Stall, einen Frachtcontainer, ein großes Fahrzeug oder ein anderes Versteck nutzen, um das Motorrad und die übrigen Tatmittel zu lagern. Werner Wojahn, Sprecher der in diesem Fall federführenden Polizei Minden: »Wir bitten mögliche Zeugen um jeden noch so unwichtig erscheinenden Hinweis. Schließlich muss die Honda ja irgendwo stehen!«
Hinweise erbittet die Sonderkommission unter der Telefonnummer 0571/8 86 60.

Artikel vom 25.11.2006