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Preiserhöhungen möglich machen

Reiseveranstalter wollen feste Katalogpreise abschaffen


Adeje (dpa). Die deutsche Tourismuswirtschaft will die bisher festen Katalogpreise abschaffen und damit spätere Preiserhöhungen ermöglichen. Es sei ein Irrglaube, dass der Katalogpreis zum Schutz der Verbraucher fast ein Jahr lang festgeschrieben werden müsse, erklärte der Deutsche ReiseVerband (DRV) am Wochenende auf seiner Jahrestagung in Adeje auf Teneriffa.
Bislang müssen die Reiseveranstalter sich bei Pauschalreisen während der Laufzeit des Katalogs an den einmal genannten Preis halten und können ihn bei besonders hoher oder niedriger Nachfrage nicht ohne weiteres ändern. Grund sind europäische und deutsche Rechtsnormen.
»Der Preis wird von Angebot und Nachfrage gemacht«, sagte DRV-Präsident Klaus Laepple. Die Katalogpreisbindung sei »nicht mehr zeitgemäß«. Er gehe davon aus, dass die Liberalisierung von den Verbrauchern akzeptiert werde, wenn die Preise nicht nur steigen, sondern auch sinken könnten. Die Verbraucher dürften nicht den Eindruck bekommen, man wolle ihnen »das Geld aus der Tasche ziehen«.
Verbraucherschützer haben solche Vorstöße bislang abgelehnt, auch Gerichte urteilten entsprechend. Zur Aufhebung der Preisbindung müssten zwei deutsche Rechtsnormen sowie die europäische Pauschalreiserichtlinie geändert werden.

Artikel vom 27.11.2006