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Krasse Tauben, skurrile
Fische und vieles mehr

Elfter Black Market im Kunstraum »Die Rampe«

Bielefeld (uj). Als im Sommer dieses Jahres die Diplomanden des Fachbereichs Gestaltung ihre Abschlussarbeiten präsentierten, war die »Columba livia« in aller Munde. Mit seinen im roten Kabinett präsentierten Fotografien von Deutschlands prämierten Rassetauben zog Tobias Kresse (29) das Interesse der Kunstwelt auf sich. Und der Boom dauert an.

»Ich bin noch mindestens ein Jahr mit der Vermarktung meiner Diplomarbeit beschäftigt«, sagt Kresse, der nun elf der 61 Arbeiten im Rahmen des traditionellen Black Markets im Kunstraum »Rampe« ausstellt. Auf roter Wand in vergoldeten Rahmen präsentiert, erschließt sich auch auf kleinstem Raum die Faszination, die von Kresses dokumentarisch-künstlerischer Arbeit ausgeht. Kulturschaffende und Kunstmarkt reagierten prompt. Ausstellungen in der Zeche Zollverein in Essen und auf der Photokina Köln, Artikel in Fachzeitschriften und die Auszeichnung mit dem ADC Nachwuchswettbewerb folgten. Auf den weiteren Output des Tobias Kresse darf man gespannt sein. Das Thema Tauben, sagt er, sei für ihn noch lange nicht ausgereizt.
Hochkarätig bis originell sind auch die Arbeiten sechs weiterer Künstler in der Rampe. So hat sich Gunter Grabe in seinen neuesten Werken von der Naturmalerei ab und dem Menschen zugewandt. Zu sehen sind eigenwillge Porträtstudien. Monica Bohlmann bestickt Kunst-Kissen mit märchenhaft archaischen Motiven und führt mit dem Stickcomputer ein weibliches Klischee ad absurdum. Martin Smida zeigt 50 skurrile Skulpturen aus der Werkgruppe 365 Fische, Axel Dürr führt seine übermalte Fotoserie »Il Parco« fort und von Christine Venjakob werden gemalte und gezeichnete Akte in unterschiedlichen Techniken und Formaten gezeigt. Bernhard Venjakob ergänzt die Ausstellung durch kinetische Holz-Stelen.
Die Vernissage findet am Sonntag, 26. November, von 17.30 bis 20 Uhr in der Rampe, Neustädter Straße 9, statt. Bis zum 15. Dezember kann die Ausstellung mittwochs bis freitags von 15 bis 19 Uhr, samstags von 12 bis 15 Uhr sowie nach telefonischer Absprache unter 29 84 47 besichtigt werden.

Artikel vom 25.11.2006