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Geständnis widerrufen

Angeklagter: Polizisten haben mich getreten


Berlin (dpa). Der mutmaßliche Mörder des Berliner Polizisten Uwe Lieschied hat zum Prozessauftakt überraschend sein Geständnis widerrufen. Der 40-jährige Angeklagte erklärte vor dem Berliner Landgericht, seine frühere Aussage bei der Polizei sei unter Druck zu Stande gekommen. Er sei zuvor geschlagen, getreten und beschimpft worden. Sein 30-jähriger Mitangeklagter bestreitet die Vorwürfe komplett.
Die beiden wurden am 17. März im Berliner Problembezirk Neukölln nach einem Raubüberfall von Lieschied und dessen Kollegen verfolgt. Der 40-Jährige soll mehrere Kugeln auf Lieschied und den zweiten Polizisten gefeuert haben. Lieschied wurde am Kopf getroffen, lag im Koma und starb wenige Tage später. Den Angeklagten wird gemeinschaftlicher Mord zur Verdeckung eines Raubes sowie versuchter Mord an einem zweiten Beamten vorgeworfen. Seinerzeit hatte mehrere tausend Polizisten mit einem Trauermarsch ihres erschossenen Kollegen gedacht.

Artikel vom 24.11.2006