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Ohne Tor nichts los
Hart
am
Ball

Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Die Bundesliga-Statistik des Wochenendes wird dieses Mal aus Hannover gemeldet, und sie sagt viel aus über das hilflose Schlusslicht. Der FSV Mainz 05 verzichtete in der AWD-Arena auf jeden ernst zu nehmenden Versuch, einen Treffer zu erzielen. »Null Torschüsse, das ist natürlich ein Brett«, klagte Trainer Jürgen Klopp. Es heißt, der umtriebige Fußball-Lehrer sei inzwischen mindestens so ratlos wie seine Mannschaft ungefährlich. Angesichts der »bösen 13« ist das auch kein Wunder. Solange sind die Mainzer sieglos.
Außerhalb des Vereins sorgt das für Bedenken. Der »Kloppo« hat uns doch während der Weltmeisterschaft immer so schön anschaulich den Fußball erklärt, nun soll ausgerechnet er seinen Leuten nicht begreiflich machen können, wie sie dem Abstieg entgehen. Im Fernsehen ist Klopp jedenfalls ein besserer Trainer als in der Tabelle. Da ist mit zehn Toren, neun Punkten und sieben Niederlagen nicht viel zu holen.
Trotzdem klar, der Mann bleibt. Er wird im Winter neue Spieler bekommen. Einer ihrer Aufträge wird voraussichtlich sein, den Ball öfter so zu bedienen, dass er sich zumindest in Ausnahmefällen dem Tor nähert. Dieses Problem stellt sich allerdings nicht in Mainz allein. Mit Wolfsburg, Hamburg, Hannover und Mönchengladbach gibt es noch vier weitere Flauten-Vereine, die beim Treffer-Durchschnitt pro Partie eine Null vor dem Komma haben.
Offenbar führt das untereinander zu ungewohnter Notversorgung. Der Hannoveraner Vinicius wollte seinen Gästen per Eigen-Einschuss zur Seite stehen, was der Spielleiter mit einer falschen Abseitsentscheidung allerdings vereitelte. Es gibt einfach kein Mitgefühl mehr für Mainz.

Artikel vom 27.11.2006