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Geburtstag bei guter Gesundheit: Alt-OB Klaus Schwickert.

Im Mittelpunkt steht die Familie

Altoberbürgermeister Klaus Schwickert vollendet sein 75. Lebensjahr


Bielefeld (mm). Er lacht so gern wie eh und je, im Mittelpunkt seines Lebens steht die Familie, die Zahl der Ehrenämter hat sich auf zwei reduziert. Zu seinem Geburtstag ist er mit Ehefrau Vera verreist. Alt-Oberbürgermeister Klaus Schwickert ist Freitag 75 Jahre alt geworden. Von 1975 bis 1989 repräsentierte der überzeugte Sozialdemokrat seine Heimatstadt als deren erster Bürger. Mit aller Leidenschaft setze er sich für Bielefeld ein - und blieb im Herzen doch immer ein Brackweder.
Klaus Schwickert wurde am 24. November 1931 geboren. Nach dem Abschluss der Realschule absolvierte er eine Lehre als Orthopädie-Schuhmacher. Später trat er in die Dienste des Arbeitsamtes, wurde Berufsberater. Seine politische Laufbahn startete der humorvolle Mann 1961 im damaligen Kreistag. Im Alter von 36 Jahren wurde er Landrat. Nach der kommunalen Neugliederung zog er 1973 in den Rat der Stadt Bielefeld ein, dem er 21 Jahre angehörte. Von 1967 bis 1975 war er zudem Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtags. 1994 beendete er seine politische Karriere.
In Schwickerts Zeit als ehrenamtlicher Oberbürgermeister fielen wegweisende Entscheidungen - der Beginn des Stadtbahnbaus und der Beschluss über den Bau der Stadthalle etwa. Er selbst bezeichnet das Entstehen der Städtepartnerschaften mit Nahariya und Nowgorod in jenen Jahren als besonders wichtig: »Das hat mich froh gemacht.«
Dem politischen Streit ist der Altoberbürgermeister nie aus dem Weg gegangen. Er konnte austeilen, aber auch einstecken. Zu den bittersten Stunden zählt er den Verlust des Landtagsmandates 1975, als er überraschend gegen den CDU-Kandidaten Franz Mader verlor und nicht auf der Reserveliste abgesichert war. »Aus Niederlagen geht man aber gestärkt hervor«, meint er.
Klaus Schwickert ist nach wie vor gerade heraus. Er erteilt allen eine Absage, die die Zahl der Stadtbezirke reduzieren wollen, mahnt, das Kreishaus in der August-Bebel-Straße zu erhalten. Ansonsten genießt der Geburtstagsjubilar bei guter Gesundheit das Familienleben. Er ist stolzer Großvater und liebt die Arbeit im Garten. Die beiden Ehrenämter, die Schwickert noch inne hat, sind typisch für ihn: Er ist Ombudsmann zur Begleitung von Hartz-IV-Empfängern und Vorsitzender des Vereins »Pro Brackwede«.

Artikel vom 25.11.2006