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Eindrucksvoller
Chor begeistert

Konzert von »Camerata Vocalis«

Von Kendra Taktak
(Text und Foto)
Quelle(ken). »Die Seele nährt sich von dem, an dem sie sich freut«, eröffnete Pfarrer Carsten Ledwa am Samstagabend ein feierliches Konzert mit einem Zitat des Kirchenvaters Augustinus. »In dieser Stunde nähren wir uns von Musik.«

Psalme und geistliche Gedichte, von namenhaften Komponisten vertont, trug der Chor »Camerata Vocalis« in der Queller Johanneskirche vor. Mehr als 80 Zuhörer genossen das klangvolle Ereignis, das Chorleiter Alfred Kornemann gefühlvoll in Szene setzte.
»Niemand knetet uns wieder aus Erde und Lehm; niemand bespricht unseren Staub« - getragen war der Grundton des »Psalm von der Niemandsrose« von Paul Celan, den Tilo Medek, Komponist der Moderne, kunstvoll vertonte. Chormitglied Manfred Hollen kündigte die Programmpunkte ausführlich an und las die Verse deutlich vor, denn geistliche Texte erlebbar zu machen, ist Anliegen des Chores.
30 Sänger und Sängerinnen sangen Renaissance- und Barockwerke von Johann Hermann Schein und Johann Friedrich Doles sowie romantische Motetten von Johannes Brahms. Vorgetragen wurden ausgesuchte Werke, die wie die Miserere-Komposition von Friedrich Nietzsche nicht zum gängigen Chor-Repertoir gehören.
Die Zuschauer lauschten andächtig dem harmonischen Vielklang der Stimmen, der kraftvoll und klar die Kirche erfüllte. Instrumentale Zwischenspiele, Melodien von Johann Sebastian Bach, interpretierte Chormitglied Elisabeth Busse an der Orgel. Insgesamt gab Camerata Vocalis einen spannungsvollen Einblick in geistliche Chormusik aus vier Jahrhunderten. Pfarrer Ledwa dankte dem Chor für die Freude, die er den Besuchern bereitet hatte. Die dankten mit herzlichem Applaus.

Artikel vom 27.11.2006