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Die Comtess von Raustacheln gelüstet es nach einer ausschweifenden Party. Sie hetzt ihren Diener, den alle nur den Läufer nennen, zur Vorbereitung durchs ganze Schloss. Endlich fertig! Die Stiefel liebevoll geputzt begrüßt sie die Gäste. Eigentlich ist Schorsch, der Jäger, nicht eingeladen, weil er ihr einmal »Hörnerblasen um Mitternacht« präsentierte; er kommt trotzdem. Pan, der Flötenspieler untermalt das Fest mit lieblichen Melodien.
Plötzlich scheppert es: Der Läufer will Olaf, den Gärtner, am Champagnerklauen hindern, verfehlt dabei die letzte Stufe der Treppe und segelt mit einem Tablett voller Bowle auf die Terrasse. Ein Schwall Bowle saust den Hang hinunter in Richtung Viehschuppen. Kurze Zeit später ist auf der Terrasse ein Tumult: Mäh, mäh, mäh - neugierige Schafe taumeln zwischen den Gästen, Stühle und Tische fallen um. »Nanü?«, sternhagelvoll diagnostiziert der Läufer den Zustand der Tiere. »Olaf, lüge lieber nicht - das warst du!«. »Nee, nee, das war die Bowle im Gras«, lacht Olaf, aber ihn beschleicht das Gefühl, er wird dem Diener noch eins auswischen.
Schorsch und Pan zerren derweil benommene Schafe unterm Büffet hervor. Ein sehr dickes ist besonders wild und strampelt im Stall so stark, dass der Verhau erzittert. Fünf Minuten später ist ein neues Schaf auf der Welt. Schorsch nabelt es ab und freut sich. Nur der Läufer ist wieder maulig, weil er aufräumen darf.
Artikel vom 02.12.2006