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Der Europapokal für Klubmannschaften im österreichischen Fügen sah eine illustre Schar von Spitzenspielern am Start. Auch Weltstars wie Mamedjarow oder Morosewitsch gaben sich die Ehre. Alexej Schirow trat für Swerdlowsk an und zeigte gegen den jungen Israeli Michael Roiz eine funkelnde Angriffspartie.


Sizilianisch

Weiß: Schirow
Schwarz: Roiz

1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.Sc3 e5 4.Lc4 Le7 5.d3 d6. 6.Sd2 Lg5 7.h4 Lh6 Sicher nicht 7...Lh4 8.Dh5 Le7 9.Df7. 8.Dh5 Dd7 8...g6 kann man machen, aber 9.Df3 Le6 10.h5 gäbe dem Weißen die Initiative. 9.Sd5 Tb8 10.c3 b5 11.Lb3 Sce7 12.Se3 Sc6 13.Sdf1 Sf6 14.Df3 0-0 15.g4! Ein Bauerngeschenk, von dem man tunlichst die Finger läßt: 15...Sg4 16.Sg4 Lc1 (16...Dg4 verliert ebenfalls sofort: 17.Dg4 Lg4 18.Lh6 gh6 19.Tg1) 17.Sf6 gf6 18.Tg1 Lg5 19.Df6. 15...Le3 16.Se3 Se7 Und wieder ist 16...Sg4 17.Tg1 nicht gut, z.B. 17...h5 18.Dg3 nebst 19.f3. 17.g5 Se8 18.h5 Lb7 19.Sg4 c4 In prekärer Lage ein Opfer, um den grimmen Letten abzulenken. Roiz hofft wohl auf 20.dc4 bc4 21.Lc4 Dc6 22.Ld3 d5. Ja, wenn er dazu käme! 20.h6! 20...cb3 verliert jetzt wegen 21.hg7 f5 (es scheitern 21...Sg7 22.Sf6 und 21...Kg7 22.Dh3 Th8 23.Dh6 Kg8 24.Sf6 Sf6 25.gf6 Dg4 26.Lg5) 22.gf8D Kf8 23.Th7; 20...g6 21.Sf6 sieht auch kaputt aus. Aber Großmeister Roiz entkorkt 20ÉDf5! 21.Dh3 Schirow zeigt sich der Lage gewachsen. 21.ef5 ist klar schwächer wegen 21...Lf3 22.hg7 Lh1 23.gf8D Kf8 24.dc4 bc4 25.Lc4 Sf5, und er müßte noch lange am Brett sitzen. Und 21.Df5 Sf5 22.ef5 Lh1 überzeugt erst recht nicht. 21...Dg6 Sollte er die Hoffnung auf 21...Le4 gerichtet haben? Dann kommt 22.hg7 (22.de4 De4 23.Le3 g6 24.Ld1) 22...Kg7 23.Dh6 Kg8 24.Sf6 Sf6 25.gf6 Dg6 26.de4 cb3 (bzw. 26...Sc6 27.Lc2) 27.fe7, und er beklagt eine Minusfigur. 22.hg7 Kg7 23.De3 23.Lc2 mit Gewinnstellung ist offenbar auch nicht von der Hand zu weisen. 23...h5 24.Lc2 hg4 25.Th6 Die Pointe; die Dame hat kein Feld. 25...Th8 26.Tg6 Sg6 27.Da7 Sc7 27...Th1 28.Kd2 kostet den nächsten Klotz. 28.Le3 b4 28...Th1 29.Kd2 Ta1 30.Db8 macht keinerlei Freude. 29.dc4 bc3 30.bc3 g3!? 31.0-0-0 31.fg3 ist natürlich o.k., aber mit Weiß spielt ein gewisser Schirow, und der hat noch ein paar Kunststücke auf Lager. 31...g2 32.f4 ef4 33.Ld4 Se5 34.Da5 Se6 35.Le5 de5 36.De5 Kg6 37.Df5 Kh5 Oder 37...Kg7 38.Df6 Kg8 39.g6. 38.Tg1, und Schwarz gab auf.



Alex Lehmkuhl, DSZ 1978Matt in drei Zügen

Lösung der Schachaufgabe von G. Popow:

Die Verführung 1.h4? scheitert an 1Égh3 2.Tb3 Lg4 3.Tb5 d5. Der Schlüssel 1.Tb3!, drohend 2.Tb5, lenkt den Lf3 nach e2, so daß nach dem folgenden En-passant-Schlagen der Batteriespringer eingemauert ist: 1ÉLe2 2.h4 (nicht 2.f4? ef3 3.h4 Dh4) 2Égh3 3.f4 ef3 4.Lc3 und 5.Lf6 matt bzw. 2ÉDh4 3.gh4 Kf4 4.Tf6 Ke5 45.Lc3 matt.


Die »Meisterpartie« schreibt der Internationale Fernschachmeister Christoph Pragua.

Artikel vom 02.12.2006