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Kommentar
Giftdünger-Skandal

Aufklären - nicht zerreden


Nur durch Zufall ist Anfang des Jahres bei Gewässeruntersuchungen aufgefallen, dass mit Industriechemikalien verunreinigter Bio-Dünger jahrelang auf Felder gekippt und untergepflügt wurde. Bauern mussten für das stinkende Zeug keinen Cent bezahlen, sie erhielten für das Aufbringen eine Prämie von der Herstellerfirma, die in der Branche kein unbeschriebenes Blatt ist.
Fest steht, dass die Industriechemikalie PFT vor dem Jahr 2006 kein Thema war. Somit stellt sich Frage, welche anderen Chemikalien dem angeblichen Bio-Dünger beigemischt wurden. Die weiteren Fragen sind, wer von der Verunreinigung wusste und ob Genehmigungsbehörden bei den erforderlichen Kontrollen geschlafen haben. Schließlich musste das Aufbringen des Düngers nach der Bioabfallverordnung genehmigt werden.
Über Jahre gab es Hinweise auf Umweltsünden der Düngerfirma. Über Jahre wurde den Hinweisen überhaupt nicht oder nur zögerlich nachgegangen. Hier ist die Frage der Verantwortung zu klären. Die Aufklärung des PFT-Skandals darf aber nicht zwischen der alten und neuen Landesregierung zerredet und verwässert werden. Schließlich geht es um die Gesundheit von Menschen. Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 27.11.2006