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»Perspektive« mit Praktika und Jobs

Sechste Berufseinstiegsmesse von Uni und FH

Von Sabine Schulze
Bielefeld (WB). Ausprobieren konnte man sich bei den »Schattenspringern«. Und die Stärkung schmeckte am besten bei der Firma Storck. Dazwischen waren 48 weitere Stände: Zum sechsten Mal hat gestern in der Zentralen Halle der Universität die »Perspektive« stattgefunden, die gemeinsame Berufseinstiegsmesse von Uni und Fachhochschule Bielefeld, eine Börse für Praktika und Jobs.

Traditionell dabei sind die großen Firmen der Region: Miele, Oetker, Gildemeister, Arvato, Gauselmann oder Benteler. Sie nutzen die Chance, über das Angebot von Praktika oder Diplomarbeiten junge Leute kennenzulernen, wie auch umgekehrt die angehenden Akademiker oder Absolventen die Gelegenheit zur Kontaktaufnahme ergreifen.
Eine von ihnen war Atanaska Chobalogova. Die junge Bulgarin studiert im fünften Semester Betriebswirtschaft und möchte ein Praktikum im Rechnungswesen absolvieren. Kontakt hat sie aufgenommen zu Schüco, Miele und KPMG. »Und jetzt werde ich Bewerbungen schreiben.«
Etwas ratlos waren eher die Amerikanerin Alethea Wait, Sarah-Jasmin Poel und Malgorzara Mas aus Polen: Sie studieren Anglistik und Amerikanistik. So richtig, meinten sie, sei für sie nichts dabei. In der Tat, vor allem Betriebswirte und Ingenieure wurden gesucht - von Gildemeister, Miele oder dem Süßwarenhersteller Storck. Elektrotechniker, Verfahrenstechniker oder Ingenieure sind hier gefragt: Sie entwickeln die Maschinen, mit denen Schaumküsse produziert werden oder bauen Produktionsstraßen um, wenn von »Werther's Echte« auf »Nimm 2« umgestellt wird, erläutert Personalreferentin Katja Christians.
Wie bei Storck, bei Phönix Contact oder Arvato können sich die Studierenden über Praktika, Diplomarbeiten oder auch konkrete Stellenangebote informieren. »Wir suchen Betriebswirte, Wirtschaftsingenieure oder Wirtschaftsinformatiker«, sagt Beatrice de Surmont, bei Arvato für das Hochschulmarketing zuständig. Ganz festgelegt sei man nicht: Wichtig seien vor allem unternehmerisches Denken und eine »hands-on-Mentalität«.
Zupacken konnten Interessenten gestern direkt bei den »Schattenspringern«. Deren Chef Christoph Brand und seine Mitarbeiter suchten angehende oder fertige Pädagogen, Sportwissenschaftler oder Psychologen. »Wir bieten im norddeutschen Raum erlebnispädagogische Programme zumeist für Schulen. 16 000 junge Leute betreuen wir jährlich mit 50 freien Mitarbeitern, jetzt wollen wir unser Team auf 70 aufstocken«, sagt Diplom-Pädagoge Brand.
Parallel zur Messe gab es Workshops (wie »Business Knigge« oder »Praktika im Ausland«) und eine »Science Fair«: Junge Wissenschaftler stellten im Rahmen einer Poster-Ausstellung ihre Forschungsarbeiten aus. So hat sich Henning Krassen in der Biophysikalischen Chemie der »Biomimetischer Wasserstoffproduktion« gewidmet (»Ein Schritt auf dem Weg zu sauberer Energie«) und Bastian Weinhorst sich gefragt, ob die Geschichte des Universums von unserem Blickwinkel abhänge und sich mit der »(An)Isotropie von Hubble Diagrammen« befasst.
Abschließend fand in der Uni-Halle eine Podiumsdiskussion statt, in der Wissenschaftler, Personalberater und Unternehmensvertreter über das Thema »Beschäftigungsfähigkeit fördern« nachdachten.

Artikel vom 24.11.2006