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Sabine hat die andere Spur

Münchner »Tatort« um einen behinderten Sohn

ARD, Sonntag, 20.15 Uhr: Ein Taxifahrer will den 67-jährigen Adalbert Kirchner wie gewohnt zur Dialyse abholen. Doch der liegt tot in seiner Wohnung - erschlagen. Bei der Täter-Suche stoßen die »Tatort«-Kommissare auf Merkwürdigkeiten. Hier geht es um »Das verlorene Kind«.

Zunächst sieht alles nach einem jener Raubmorde aus. Doch dann stellen die Münchner Kommissare Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl), Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Carlo Menzinger (Michael Fitz) fest, dass alle Fenster von innen verriegelt und mit Schlössern gesichert sind. Und sie entdecken Scherben vor dem Kühlschrank. Kommissar Menzinger legt sich nachts auf die Lauer - und bekommt tatsächlich Besuch. Es ist Hans Kirchner (Arndt Schwering- Sohnrey), der 31 Jahre alte, schwer behinderte Sohn des Mordopfers. Er hat sein ganzes Leben in einer Kammer unter dem Dach verbracht, wie ein Gefangener verborgen vor der Welt. Der völlig verängstigte junge Mann ist der Schlüssel zu dem Verbrechen, und reißerische Massenmedien sehen in ihm schon den Täter, der sich für das Martyrium gerächt haben soll.
Hans's Schwester Sabine Schmiedinger (Lena Stolze) sieht ihn in der Psychiatrie wieder. Sabine darf den Bruder zunächst nicht mit zu sich nehmen, denn erst wollen die Ärzte Jeanne Degert (Sophie von Kessel) und Dr. Klein (Ralph Misske) Hans gründlich untersuchen. Zwar stellt Degert fest, dass Hans zu der Tat fähig gewesen wäre, doch Sabine hat eine andere Spur entdeckt...
Regisseur und Ko-Autor Jobst Christian Oetzmann, der aus Höxter stammt, ließ sich zu seinem Film durch eine wahre Begebenheit inspirieren, die sich vor zehn Jahren in München ereignete.

Artikel vom 25.11.2006