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Böhme selbstbewusst:
»Wir spielen doch toll«

Arminia bangt in Bremen um den Einsatz von Zuma

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Letzten Samstag Bundesliga-Eintopf beim Aufsteiger Aachen (2:2), acht Tage später nicht unbedingt ein Hit gegen Arminia Bielefeld. Genau dazwischen absolvierte Werder Bremen das Champions League-Festspiel gegen FC Chelsea (1:0). Drei Partien, zwei Fußball-Welten. Die Frage lautet: Wie kommt der Deutsche Vizemeister damit klar?

Mit 192 Bundesliga-Einsätzen ist Jörg Böhme zweifellos der erfahrenste Armine. Zudem stehen zehn Länderspiele und weitere internationale Bewährungen im UEFA-Cup mit Schalke 04 auf der Vita des Vize-Weltmeisters von 2002. Dennoch ist sich auch 32-jährige Linksaußen nicht sicher, ob der Sieg gegen FC Chelsea Bremen beflügelt, oder der Kräfteverschleiß eher Werder gegen Bielefeld lähmt. »Das ist in erster Linie immer eine Kopfsache«, sagt Böhme und verweist auf die Routine der Gastgeber: »Werder spielt ja nicht erst seit gestern international. Zudem ist Thomas Schaaf ein erfahrener Trainer, der die Übungsstunden nach der enormen Belastung schon richtig dosiert.«
Auf einen konditionellen Einbruch der Bremer will sich Arminias Routinier lieber nicht verlassen. Vielmehr setzt er auf das gesteigerte Selbstbewusstsein seines Teams: »Wir spielen doch seit Wochen einen tollen Fußball. Es gibt überhaupt keinen Grund, dass wir uns im Weserstadion verstecken müssten.«
Ähnlich beurteilt Bernd Korzynietz (139 Bundesligaeinsätze) die Situation: »Werder hat gegen Chelsea eine klasse Leistung abgeliefert, die der Mannschaft weiteren Auftrieb geben wird.« Dennoch gibt der Bielefelder Verteidiger zu bedenken: »Champions League ist eine tolle Sache. Aber das tägliche Brot ist nun mal die Bundesliga. Und dort können auch wir auf eine tolle Erfolgs-Serie zurückblicken.« Die bisher erreichten 20 Punkte seien für Arminia zwar die halbe Miete, aber Korzynietz weiß auch: »Mit 20 Zählern hat noch kein Verein den Klassenerhalt geschafft.«
Ein kollektives Fernsehgucken hat es beim DSC Arminia am Mittwochabend nicht gegeben. Thomas von Heesen setzt aber voraus, dass sich jeder Spieler mit dem kommenden Gegner beschäftigt hat. »Ich bin sicher, dass jeder Werders Aufstellung innerhalb von zwei Minuten an die Tafel schreiben kann.« Dem Duell mit dem FC Chelsea misst der DSC-Coach übrigens weniger Bedeutung bei: »Wir haben Bremen gegen Cottbus und Aachen beobachtet. Das sind die Spiele, die es zu analysieren gilt.«
Von Heesen setzt selbst auf die Mannschaft, die zuletzt gegen Wolfsburg begann. Einziges Fragezeichen steht derzeit hinter dem Einsatz von Sibusiso Zuma, der gestern nach einem Magen-Darm-Infekt nicht trainieren konnte.

Artikel vom 24.11.2006