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Siemens

Kontrolle gegen Korruption


Was ist bloß los mit der deutschen Wirtschaft? In jüngster Zeit häufen sich Nachrichten von korrupten Managern und betrügerischen Mitarbeitern in Spitzenpositionen. Ob Daimler-Chrysler, Volkswagen oder wie in diesen Tagen der Technologiekonzern Siemens - Lug und Trug wohin man blickt. Zählt Ehrlichkeit noch etwas in diesem Land, das ja gerne über Schmiergeldaffären in Afrika, Asien und Südamerika die Nase rümpft?
So einfach darf man es sich nicht machen. Die Vorgänge bei Siemens oder VW dürfen jetzt nicht einfach auf andere Unternehmen übertragen werden. Im aktuellen Korruptionsindex von Transparency International etwa haben deutsche Firmen gut abgeschnitten. Gott sei Dank kann man davon ausgehen, dass die große Mehrheit der Top-Manager harte und ehrliche Arbeit abliefert. Experten haben zudem ermittelt, dass deutsche Firmen trotz ihres hohen Weltmarktanteils bei Auftragsvergaben seltener zu Bestechungsgeldern greifen als Konkurrenten aus anderen Industrieländern. Das klingt gut.
Dennoch: Der Fall Siemens hat aufgezeigt, dass in dem Weltkonzern interne Kontrollmechanismen versagt haben. Es reicht auch nicht aus, Verhaltensregeln aufzustellen und sich ansonsten auf Staatsanwaltschaft und Polizei zu verlassen. Notwendig ist ein noch dichter geknüpftes Kontrollnetz, dessen Regeln von den Mitarbeitern zudem aktiv getragen werden. Edgar Fels

Artikel vom 24.11.2006