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Wowereits Wahl

Mehr als ein Denkzettel


Heide-Simonis-Albträume quälten ihn nicht, hatte der stets selbstbewusste Klaus Wowereit noch vor der gestrigen Wahl zum Regierenden Bürgermeister von Berlin verkündet. Doch nach dem ersten Wahlgang musste Wowereit schmerzlich erfahren, auf welch wackeligen Beinen seine rot-rote Mehrheit in der hochverschuldeten Bundeshauptstadt steht. Daran ändert auch nichts, dass es nach dem zweiten Wahlgang dann doch noch geklappt hat.
Der Strahlemann, der nicht selten den Eindruck vermittelte, er fühle sich auf den Berliner Bällen wohler als im roten Rathaus, hat gestern weitaus mehr als einen Denkzettel erhalten. Schon nach seiner Niederlage bei der Finanzklage vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatten seine weiteren politischen Ambitionen einen Dämpfer erhalten. Wowereits Niederlage im ersten Wahlgang bedeutet für sein Streben auf die bundespolitische Bühne zunächst eine Vollbremsung. Klaus Wowereit wird seine Hoffnung begraben müssen, beim Bundesparteitag der SPD im nächsten Jahr zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt zu werden. Und manche haben in ihm ja sogar den nächsten Kanzlerkandidaten der SPD gesehen. Daraus wird nun auch nichts. Dirk Schröder

Artikel vom 24.11.2006