Von Burgit Hörttrich Bielefeld (WB). Oberbürgermeister Eberhard David sprach von einer wechselvollen Geschichte, von »Zeiten des Aufschwungs und der Hoffnung, aber auch von Zeiten des Bangens« um den Fortbestand des Naturkundemuseums; gestern Abend feierte das »namu« mit Festakt und Empfang seinen 100. Geburtstag.
David bedankte sich für die Unterstützung des »namu« durch die Stadtwerke-Stiftung, die NRW-Stiftung für Umwelt und Entwicklung, den Förderverein unter Leitung von Dr. Godehard Franzen, die Ehrenamtlichen, verwies auf die »hervorragenden Besucherzahlen« (bis zu 35 000 pro Jahr) und betonte, es gebe »in einer Zeit, in der der Alltag von Schnelllebigkeit, Unterhaltungselektronik und Mediendominanz bestimmt ist«, großes Interesse an den »elementaren Aspekten des Lebens«: »Deshalb habe ich keinen Zweifel, dass sich die ausgesprochen positive Besucherentwicklung fortsetzen wird - besonders nach Fertigstellung der Dauerausstellung.« Bauliche Probleme im Spiegelschen Hof sorgen da für Unwägbarkeiten (das WESTFALEN-BLATT berichtete) - eigentlich sollte die Dauerausstellung in der ersten Etage zum Jubiläum eingeweiht werden. Den Festvortrag in der Aula des Gymnasiums am Waldhof hielt Dr. Hermann Scheer über »Erneuerbare Energien - der Imperativ des 21. Jahrhunderts«. Scheer, seit 1980 für die SPD Mitglied des Bundestages, ist Erfinder des so genannten 100 000-Dächer-Programms, inzwischen im Erneuerbare-Energien-Gesetz verankert, Träger des Alternativen Nobelpreises und Präsident von Eurosolar, einer gemeinnützigen Vereinigung Erneuerbare Energie mit inzwischen weltweit 20 000 Mitgliedern. Grußworte beim anschließenden Empfang im Spiegelschen Hof, zu dem sich 140 Gäste angemeldet hatten, sprachen Claudia Quirini, Vorsitzende des Naturwissenschaftlichen Vereins, Dr. Ingo Kröpke für die Stadtwerke und Jochen Krebüll (NRW Stiftung). Eine kleine Talkrunde mit Jürgen Wolters (AG Museumsreif) und dem langjährigen Leiter des Naturkundemuseums, Dr. Martin Büchner, schloss den »offiziellen Teil« ab. Dr. Godehard Franzen und Kröpke luden noch zum nächsten - gemeinsamen - Termin ein: der »Zeitreise« mit ihren Bodenvitrinen in Stadtbahnhaltestellen. Eröffnung ist am 4. Dezember.
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