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»Niedriglöhne reichen nicht zum Leben«

Jahresempfang der IG Metall Bielefeld in der Hechelei


Bielefeld (WB). Die Verteidigung und Weiterentwicklung des Flächentafrifvertrages steht für die IG Metall in Bielefeld bei ihrer Tarifpolitik an erster Stelle. Dies erklärte Harry Domnik, erster Bevollmächtigter der IG Metall, bei deren Jahresempfang am Mittwochabend in der Hechelei im Ravensberger Park. Wer die dadurch erreichten gleichen Wettbewerbsbedingungen auflöse, der riskiere einen unkontrollierten Konkurrenzkampf um die niedrigsten Arbeitskosten.
Dabei sei der Niedriglohnbereich schon jetzt ein Thema, das der Gewerkschaft »unter den Nägeln brenne«, sagte Domnik. »Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales stellt fest: 15 bis 20 Prozent der Löhne in Deutschland liegen im Niedriglohnbereich«, so der erste Bevollmächtigte. Dabei gehe es nicht nur um Stundenlöhne in den neuen Bundesländern. Auch in Bielefeld würden Stundenlöhne von 5,02 Euro bezahlt. »Solche Löhne sind erbärmlich, sie reichen nicht zum Leben und müssen dann über Hartz IV aufgestockt werden.« Deshalb forderte Domnik einen gesetzlichen Mindestlohn.
Eine klare Absage erteilte er auch der Rente mit 67, diese sei ein »gigantisches Rentenkürzungsprogramm«. »Die Erhöhung des Renteneintrittsalters ist eine gesundheitspolitische und arbeitsmarktpolitische Fehlentscheidung. Die Älteren sollen bis zum Umfallen malochen, während die Jüngeren keinen Job bekommen. So eine Politik ist zynisch.«

Artikel vom 24.11.2006