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»Django« kann noch mehr

Der Italo-Filmstar Franco Nero wird heute 65 Jahre alt


Von Carola Frentzen
Rom (dpa). Ob Held oder Antiheld, gutmütiger Macho oder Bösewicht - der Italiener Franco Nero kann mit seinen stahlblauen Augen und dem trainierten Körper in fast jeder Rolle überzeugen. Obwohl der Schauspieler mit dem Stoppelbart auch in Actionstreifen wie »Der Tag der Cobra« (1980) oder »Stirb langsam - Die Hard 2« (1990) zu sehen war, haftet ihm ein anderes Image an: Das des eiskalten und einsamen Rächers »Django«. Aber in seiner Karriere drehte Nero auch mit Filmemachern wie Claude Chabrol, Luis Bunuel und Rainer Werner Fassbinder, Film-Partnerinnen waren unter anderem Jeanne Moreau, Lauren Hutton, Miou-Miou und Catherine Deneuve. Heute wird der in San Prospero bei Modena geborene Filmstar 65 Jahre alt.
Dabei hatte Nero zunächst eine Zeit lang als Buchhalter in Mailand gearbeitet, bevor er in den Cinecittà-Studios in Rom John Huston kennen lernte. Es war die amerikanische Regisseur-Legende, die den jungen Italiener Anfang der 60er Jahre ermutigte und ihm zu seinen ersten Rollen verhalf - so etwa die des »Abel« im Huston-Streifen »Die Bibel« (1965). Der Film ebnete ihm schon früh den Weg nach Hollywood. Bereits 1967 wurde er für seine Darstellung als Lanzelot in der US-Produktion »Camelot« als bester Newcomer für den Golden Globe nominiert. Jedoch war es Italien, das ihm die Rolle seines Lebens bescherte: Franco Nero wird 1966 »Django«. Die Reihe gehört nicht nur zu den markantesten, sondern vor allem zu den brutalsten Streifen des Genres »Spaghetti-Western«.
Zuletzt war er 2003 in dem ARD-Krimi »Die achte Todsünde: Das Toskana-Karussell« zu sehen. Auch privat war Nero zeitweise mit einem Superstar liiert: Von 1967 bis 1972 dauerte seine Partnerschaft mit der britischen Schauspielerin Vanessa Redgrave, mit der er einen Sohn hat.

Artikel vom 23.11.2006