12.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kinder brauchen auch
im Winter viel Bewegung
Regen ist kein Grund, um »abzuhängen«: Schlechtwetterspiele oder raus an die Luft

Wenn es draußen stürmt, regnet, schneit oder matschig ist, wird es vielen Kindern schnell langweilig, sie lümmeln sich aufs Sofa und greifen zur Fernbedienung. Dass viel Bewegung wichtig ist für eine gesunde Entwicklung, ist für Eltern nichts Neues. Wenn der Bewegungsapparat trainiert wird, regt das die Blutzirkulation und den Stoffwechsel an. Kinder brauchen die Bewegung an der frischen Luft, um ihre Abwehrkräfte zu stärken.
Die trockene, staubige Heizungsluft in den Wohnungen schädigt die Schleimhäute in Nasen- und Rachenraum. In der frischen Winterluft können die Schleimhäute wieder Feuchtigkeit aufnehmen, sich regenerieren und dadurch Infekte besser abwehren. Das Immunsystem braucht kontinuierliche Reize, um den Stoffwechsel zu mobilisieren und die körpereigene Abwehr zu verbessern.
Kinder mit einer geschwächten Immunabwehr rutschen leicht von einer Erkältung in die nächste. Also: Raus an die frische Luft! Wenn Eltern mit gutem Beispiel voran gehen, lassen sich auch die Kinder nicht gleich von jedem Regenschauer abschrecken. Kindern macht schlechtes Wetter an sich nicht viel aus. Es ist keine Frage des Wetters, sondern immer eine Frage der Kleidung.
Mit Gummistiefeln und Regenjacke gerüstet, kann man prima in der Matsche buddeln, im Sand spielen, Stauseen graben und durch Pfützen springen. Gemeinsame Ausflüge ins Eislaufstadium, in den Zoo, in ein »Museum zum Anfassen« oder ein ausgiebiger Waldspaziergang tun der gesamten Familie gut. »Entdecker-Spiele«, mit größeren Kindern, zum Beispiel »Ich sehe was, was du nicht siehst...«, bei einer Wanderung regen Denkvermögen und Kreativität an.
Eine kleine Lehrstunde können Kinder im Wald erleben, der ganz anders aussieht und klingt als im Sommer. Aber auch der Spielplatz um die Ecke lädt Kinder im Winter mit Schaukel und Rutsche zum Toben ein -Ê selbstverständlich in warmer Thermohose und mit dicken Handschuhen. Zum Trainieren der Schwerkraft, zur Steigerung der Geschicklichkeit, des Koordinationsvermögens und des Gleichgewichtssinns taugen die Spielgeräte auch bei schlechtem Wetter.
Doch auch an ganz miesen Tagen gibt es Möglichkeiten, die für gute Laune und Bewegung sorgen. Michaela Berg vom Deutschen Grünen Kreuz hat ein paar Spielideen für drinnen zusammengestellt:
Brett- und Kartenspiele: Viele Erwachsene entdecken erst als Eltern oder Großeltern wieder, wie viel Spaß es macht, miteinander zu spielen. Eine große Spielesammlung mit allen Klassikern ist ideal für Familien und fördert zudem die Gemeinschaft.
Puppentheater: Als Bühne dient ein Tisch oder Stuhl mit einem großen Tuch. Puppen, Kuscheltiere oder andere Figuren sind die Schauspieler des Puppenspielers. Für ein wenig mehr Dramatik kann man beispielsweise den Raum verdunkeln und nur die Spielfläche mit einer Lampe ausleuchten oder Musik laufen lassen.
Verkleiden: Sicherlich steht irgendwo noch ein alter Karton mit abgelegten Kleidungsstücken oder vielleicht sogar Faschingskostümen herum. Auf dem Programm können dann »Prinz und Prinzessin«, »Mittelalter«, »Zirkus« oder »Erwachsenenparty« stehen.
Räuberhöhle: Statt Baumhaus, Zelt im Garten oder »Heckenhaus« lässt sich leicht mit Tisch und Stühlen, Decken, Kissen oder einer Matratze eine »Räuberhöhle« zaubern.

Artikel vom 12.01.2007