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Dr. Detlef Timpe, Baudezernent des Kreises Unna

Öffentliches Gebäude mit privatem Geld sanieren

Podiumsdiskussion der Bürgergemeinschaft


Bielefeld (MiS). Es ist möglich, das alte Kreishaus an der August-Bebel-Straße mit Hilfe privaten Geldes umzubauen und dennoch Eigentümer zu bleiben. »Für uns ist dies das entscheidende Ergebnis unserer Podiumsdiskussion«, sagte Johannes Delius, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft für Bielefeld (BfB), am Dienstag im Anschluss an die Veranstaltung seiner Wählergemeinschaft mit Dr. Detlef Timpe, dem Baudezernenten des Kreises Unna, zum Thema »PPP«. In Unna wurde das Kreishaus über ein Public-Private-Partnership-Modell, also mit Hilfe privater Investoren, saniert, blieb dennoch in öffentlichem Besitz.
Timpe erläuterte die Konstruktion: Das Bauunternehmen Bilfinger-Berger gründete gemeinsam mit dem Kreis Unna eine Projektgesellschaft, an der die Baufirma 90 Prozent hält. Der Kreis verpachtete sein marodes Gebäude an die Projektgesellschaft. Sollte Bilfinger-Berger aus der Gesellschaft ausscheiden, hat der Kreis das Recht, die Anteile zurückzuerhalten.
»Damit sind die Argumente entkräftet, die vor allem SPD und Grüne gegen das PPP-Modell ins Feld führen«, meint Delius. In der nächsten Hauptausschuss-Sitzung will er beantragen, dass auch diese Variante von der Verwaltung geprüft wird - neben der Sanierung durch den städtischen Immobilienservicebetrieb (ISB) und einer Kooperation von ISB und BGW. Noch etwas gab Timpe den Bielefeldern mit auf den Weg: Auch in Unna wurde erstmals 2002 über die Sanierung diskutiert. Im Gegensatz zu Bielefeld ist sie dort aber bereits abgeschlossen.

Artikel vom 23.11.2006