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Leipziger Golfmisere bedroht
Vilsendorfer Erdbeerbetrieb

Hochstädter-Immobilie steht zur Zwangsversteigerung

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Der Erdbeer-Betrieb von Axel Hochstädter ist in der Existenz gefährdet. Der Hof der Mutter in Vilsendorf, wo seine Firma als Mieter residiert, soll im Januar 2007 zwangsversteigert werden.

Die wirtschaftliche Schieflage eines Golfplatzes im idyllischen Schlosspark Machern vor den Toren Leipzigs ist nach Schilderung Hochstädters Grund dafür, dass sich der mit Erdbeerbetrieb und eigener Produktion von Verkaufshäuschen über die Region hinaus bekannte Unternehmer Sorgen um die Zukunft machen muss. Am 25. Januar 2007 soll das Anwesen, seit mehr als 100 Jahren in Familienbesitz, in Saal 4063 des Bielefelder Amtsgerichts zum Aufruf kommen. Der Verkehrswert liegt laut Gutachten bei 942 800 Euro. Die Volksbank Bielefeld hat das Versteigerungsverfahren angestrengt.
Hintergrund: Hochstädters Schwester Charlotte hatte 1997/98 für einen Millionenbetrag das Gelände in der Nähe von Leipzig im Muldental erworben und dort einen Golf-Platz errichtet. Finanziert wurde das Projekt von der Volksbank in Bielefeld. Folgt man Axel Hochstädter, wäre von vornherein abzusehen gewesen, dass eine Anlage in dieser Randlage nur schwer wirtschaftlich zu betreiben sein würde. Hochstädter: »Im Osten hat Golf keine Lobby. Und Plätze gibt es genug.«
Nach schwierigem Start der Anlage, für die Charlotte Hochstädter als Managerin und Club-Präsidentin gleich doppelt Verantwortung trägt, finanzierte die Volksbank nach Auskunft von Axel Hochstädter nach. Abgesichert wurde das Millionenprojekt im Grundbuch des elterlichen Anwesens, nach dem Tod des Vaters in Alleinbesitz der Mutter von Axel Hochstädter. »Bis unters Dach« ist nach dessen Schilderung das Grundbuch belastet. Zinsen wurden zwischenzeitlich ausgesetzt, um den Rückstand nicht weiter wachsen zu lassen. Jetzt betreibt die Volksbank das Zwangsversteigerungsverfahren.
Für Axel Hochstädter haben die zusammen mehr als 90 000 Quadratmeter Land, Kühlung und Wohnquartiere eine wichtige Bedeutung. Sie sind Ausgangspunkt des florierenden Betriebs, der neben 40 deutschen Verkaufsmitarbeitern 100 Erntehelfer aus Osteuropa einsetzt und sich mit Qualität einen Namen gemacht hat.

Artikel vom 23.11.2006