23.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Menschen in
unserer Stadt
Simone Dieck
Artistin

Für Simone Dieck ist es der schönste Beruf der Welt. »Mein Leben ist der Zirkus, ich könnte und will mir nichts anderes vorstellen«, gibt sich die 19-Jährige selbstbewusst. Derzeit ist sie mit dem Zirkus »Baronesse« auf der Wiese am Senner Waldbad im Winterquartier. Und hat alle Hände voll zu tun, »denn wer rastet, der rostet«. Pro Tag stehen vier Stunden Training und das Einstudieren neuer Nummern auf dem Programm.
Simone Dieck hat sich auf die Arbeit mit Hula-Hupp-Reifen spezialisiert. Bis zu 20 dieser Ringe jongliert sie virtuos und gekonnt. Kein leichtes Unterfangen, alle gleichzeitig in Bewegung zu halten. »Das ist ein hartes Stück Arbeit, da hilft nur Üben, Üben und nochmals Üben«. Zudem möchte die junge Frau ihr artistisches Können vervollkommnen. Sie trainiert die Arbeit am Vertikalseil, will Luftakrobatin werden. »Ohne Netz in schwindelerregender Höhe Schlangenbewegungen zu vollziehen, bedarf einer systematischen Ausbildung«.
Geboren wurde Simone Dieck in einem Krankenhaus in Leer/Ostfriesland. Dort hatte das Familienunternehmen zufällig einen Auftritt. Der Vater Feuerschlucker, die Mutter für Werbung und Beschaffung von Futtermitteln zuständig, waren die Eltern somit »ständig auf Achse«.
Regelmäßiger Schulbesuch erfolgte für Simone Dieck nur in der rollenden Zirkusschule. »Die kam zwei Mal in der Woche auf dem jeweiligen Platz«. In der Schule legte sie ihren Hauptschulabschluss ab, besuchte dann für zwei Jahre die Artistenschule in München. »Dort habe ich Hula-Hupp gelernt, einfach eine faszinierende Sache«.
Obwohl Bruder (Autolackierer) und Schwester (Köchin) ganz andere Beruf gelernt haben, stand für Simone Dieck immer fest: »Ich will zum Zirkus, ich liebe einfach die Tiere und Menschen dort, brauche den Applaus«.
In ihrer knapp bemessenen Freizeit geht die 19-Jährige gern schwimmen, reitet mit den Zirkuspferden und schaut Videos. Sie hat zwar einen großen Freundeskreis, doch binden will sie sich (noch) nicht. »Ich warte eben, bis der Richtige kommt. . . « Ulrich Hohenhoff

Artikel vom 23.11.2006