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Schüler besser beraten

Regierung will verstärkt Psychologen einsetzen


Düsseldorf (dpa). Nach dem Amoklauf in Emsdetten erwägt die nordrhein-westfälische Landesregierung, bisher für Einzelschulen zuständige Psychologen künftig an mehreren Schulen einzusetzen. Geprüft werde, ob diese Psychologen in das schulübergreifende Netz eingebunden werden könnten, um eine breitere schulpsychologische Beratung zu ermöglichen, sagte gestern Professor Heinz-Werner Poelchau, Referatsleiter für Gewaltprävention im Schulministerium. Dies betreffe 28 Stellen. Insgesamt seien etwa 240 Psychologen an 6764 staatlichen und privaten Schulen in NRW tätig.
Neben den Psychologen kümmerten sich 2000 so genannte Beratungslehrer um die Schüler. Diese seien zusätzlich psychologisch qualifiziert, sagte Poelchau. Zudem arbeiteten 400 Sozialpädagogen und Sozialarbeiter an den 730 Hauptschulen in NRW. Durchschnittswerte zur Anzahl der Schüler, für die ein Psychologe zuständig ist, konnte das Ministerium nicht nennen. Darüber hinaus gebe es Streitschlichter und Gewaltpräventions-Programme. Mehrere tausend Schüler werden laut Ministerium pro Jahr als Streitschlichter mit finanziellen Mitteln der Schulen ausgebildet.
»Was wirklich wirkt, sind Programme, die die ganze Schule im Blick haben«, sagte Poelchau. Beispielsweise sei an einer Schule in Viersen die Zahl der Gewalttaten innerhalb von zwei Jahren um rund 40 Prozent zurück gegangen, nachdem dort eine Übereinkunft zur Gewaltlosigkeit getroffen worden war. Ostwestfalen-Lippe

Artikel vom 23.11.2006