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Volkert sitzt
in U-Haft

VW-Affäre verdunkelt

Braunschweig (dpa). In der Volkswagen-Affäre ist der frühere Betriebsratschef Klaus Volkert als erster Beschuldigter verhaftet worden.
Verhaftet: Klaus Volkert. Foto: dpa

Es bestehe Verdunkelungsgefahr, teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig mit. Hintergrund seien Aussagen des früheren VW-Personalmanagers Klaus-Joachim Gebauer, gegen den in der Affäre um Korruption und Lustreisen auf Firmenkosten ebenfalls ermittelt wird. Danach soll Volkert versucht haben, die Aufklärung der Affäre »um jeden Preis« zu verhindern und Gebauer quasi zu kaufen. Volkerts Anwalt wies die Anschuldigungen zurück. Volkert sei »grundlos« in Untersuchungshaft.
Erst vor einer Woche hatte die Staatsanwaltschaft wegen Untreue und unrechtmäßiger Begünstigung von Betriebsräten Anklage gegen den früheren VW-Arbeitsdirektor Peter Hartz erhoben. Hartz und Volkert hatten die VW-Tarifpolitik über Jahre hinweg maßgeblich bestimmt. Insgesamt wird gegen 14 Beschuldigte ermittelt.
Der einst mächtige Betriebsratschef Volkert war im Sommer 2005 wegen der Verstrickung in die Affäre zurückgetreten. Gestern wurde Volkert von Beamten des Landeskriminalamtes festgenommen. Er sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl stützt sich auf den dringenden Tatverdacht einer Anstiftung zur Untreue. Zudem bestehe Verdunkelungsgefahr. S. 4: Kommentar

Artikel vom 22.11.2006