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Die Herrenhäuser Gärten
kennen keine Winterpause
Hannover setzt auf seinen Park - Ostern öffnet »Sea Life« im Regenwaldhaus
Zieht der Herbst ins Land, freuen sich die Museen: Denn in der dunklen und kalten Jahreszeit haben die »neudeutsch« so genannten Indoor-Attraktionen Hochkonjunktur. Für Parks und Gärten ist das Novemberwetter eher suboptimal.
In Hannover sieht man das freilich anders. Zwar steht am Rande des Georgengartens das Wilhelm-Busch-Museum. »Die Herrenhäuser Gärten sind aber zu jeder Jahreszeit ein attraktives Ziel«, schwärmt Pressesprecherin Anja Kestennus. »Das goldene Herbstlaub und die traumhaften Sonnenuntergänge sorgen momentan für eine ganz eigene Stimmung. Wenn die Weiher im Winter dann mit Eis bedeckt sind, lohnt der Rundgang durch das immergrüne ÝParadiesÜ im Berggarten.« Zwei Schauhäuser mit duftenden Orchideen und tropischen Pflanzen bieten des weiteren nicht nur optische und olfaktorische Reize, sondern laden - ganz profan - zum Aufwärmen nach einem langen Spaziergang ein.
Herbst in Herrenhausen -Êdas heißt für die 100 Gartenmitarbeiter momentan, das Laub von 6600 Bäumen zu sammeln und zu kompostieren. 138 000 Pflanzen wurden neu in den Boden eingebracht, außerdem mussten 65 000 Zwiebeln und Knollen gesetzt werden. Parallel mussten die Kübelpflanzen ins Winterquartier gebracht werden.
Auch der winterfeste Barockgarten ist im Übrigen eine Sehenswürdigkeit -Êdenn nun können sich die Besucher beispielsweise intensiver mit der Symbolik der Skulpturen beschäftigen. Auch die von Niki de Saint Phalle gestaltete Grotte kann sonn- und feiertags nachmittags besichtigt werden. Außerdem finden botanische Führungen ganzjährig statt.
Bis Ostern 2007 soll sich das Regenwaldhaus in ein Großaquarium verwandeln. Ein einzigartiges Projekt, denn das »Sea Life« Hannover wird nicht nur das erste tropische »Sea Life« in Deutschland. Es ist auch das erste Mal, dass Betreiber Merlin Entertainments ein bereits bestehendes Gebäude nutzt und es entsprechend umgestaltet. Die Pflanzen wurden eingelagert. Sie würden beim Umbau stören, sollen aber später die Aquarienlandschaft wieder begrünen.
Thematisch geht die Reise von der Leine über das karibische Meer und endet im Amazonasgebiet des tropischen Regenwaldes. Merlin Entertainments rechnet bei einem Investitionsvolumen von etwa sechs Millionen Euro mit jährlich etwa 250 000 Besuchern.
Den Mittelpunkt der Anlage bildet das 300 000 Liter fassende Tiefseebecken, durch das ein acht Meter langer Glastunnel führt. Dort können die Besucher die majestätisch durch das Becken gleitenden Meeresbewohner aus nächster Nähe beobachten.
Und mit den »Winterfestwochen« spricht die Stadt ganz gezielt Kulturfreunde an, denen besondere Genüsse geboten werden. Ganz aktuell ist die Revue »Traumtänzer«, für die das Variété-Theater »GOP« verantwortlich zeichnet. 13 Weltklasse-Artisten verzaubern das Publikum in der Orangerie mit atemberaubender Körperkunst, stimmungsvoll illuminiert und von einem exzellenten Geigen-Gitarrenduo begleitet. Ein Moderator, der ohne Worte durchs Programm führt und Avantgarde-Jonglage treffen auf traditionelle Sportakrobatik. Das »etwas andere« Weihnachtskonzert mit dem Ensemble »Maybebop« am 12. und 19. Dezember und die Zaubergala »Magic Affairs« am 20. Januar setzen weitere Akzente. Darüber hinaus finden vom 3. Dezember bis 7. Januar festliche Sonntagskonzerte statt -Êund erstmals gibt es sogar ein Silvesterkonzert in den Herrenhäuser Gärten. Außerdem werden die Publikumslieblinge der sommerlichen »Kleinen Feste im Großen Garten« im Rahmen von Soloabenden ihr humoristisches Können unter Beweis stellen.
Thomas Albertsenwww.hannover.dewww.festwochen-herrenhausen.dewww.herrenhaeuser-gaerten.de

Artikel vom 25.11.2006