08.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Friede, Freude, Familienkrach
Diplom-Psychologe Frank Meiners gibt Tipps für ein entspanntes Weihnachtsfest
Für das größte Projekt des Jahres beginnt der Countdown spätestens am ersten Advent: Von diesem Zeitpunkt an beginnt in vielen Küchen, Wohnzimmern und Kaufhäusern die vorweihnachtliche Hektik.
Vor allem Frauen setzen sich oftmals selbst unter Druck. Als Projektverantwortliche führen sie detaillierte Checklisten, legen Erfolgsfaktoren fest und übernehmen das Krisenmanagement. Das Ziel, ein harmonisches Weihnachtsfest zu verbringen, rückt dabei immer weiter in den Hintergrund. Was fehlt, sind mutige und bewusste Entscheidungen - für schöne Feiertage und gegen den Weihnachtsstress. Die DAK gibt Tipps für ein relaxtes Fest:

Abschied vom
Knusperhäuschen
Wenn es darum geht, perfekte Weihnachten zu organisieren, herrscht in vielen Haushalten Hochbetrieb: Noch mehr Geschenke, noch mehr Engel und noch mehr Plätzchen - dahinter steckt oft die Angst, dass der Traum von einem gelungenen Weihnachtsfest ohne einen hundertprozentigen Einsatz womöglich nicht in Erfüllung gehen könnte.
Doch genau hier entsteht der Stress. »Nur wer sein Wunschbild hinterfragt und neue Prioritäten setzt, hat eine echte Chance dem Teufelskreis zu entkommen«, erklärt Diplom-Psychologe Frank Meiners von der DAK. Was ist mir wirklich wichtig, was erledige ich nur aus Gründen der Tradition? Versuche ich unbewusst, vielleicht ein ganz anderes Bedürfnis zu erfüllen? Wenn schon keine perfekte Harmonie, dann wenigstens eine perfekte Dekoration? Wer sich diese Fragen ernsthaft stellt, kann tatsächlich etwas verändern: »Es gehört Mut dazu, sich von langjährigen Ritualen zu verab-schieden, aber das Motto ÝWeniger ist mehrÜ sorgt letztendlich für eine gelassene und zufriedene Stimmung«, so Frank Meiners.

Weihnachten,
»X-Mas« oder Heiliger Abend?
Es gibt viele Varianten, das Fest zu feiern: Während die einen am Heiligen Abend den Gänsebraten genießen, feiern andere lieber eine» X-Mas-Party« unter stylisch dekorierter Plastiktanne. Ob trendig oder traditionell - es bleibt dabei: Nur eine schlanke Version von Bescherung und Weihnachtsschmaus verhindert, dass die Gastgeberin am Ende erschöpft unter den Tannenbaum sinkt. Selbst wenn dies den Abschied vom liebevoll gebastelten Baumschmuck bedeutet oder das euro-asiatische Sechs-Gänge-Menü nicht mehr selbst gekocht, sondern geliefert wird - das Gefühl der Gelassenheit ist es wert.

Friede, Freude, Familienkrach
Vieles wird an den Festtagen in Szene gesetzt - von fragwürdigen Geschenken bis hin zu einem harmonischen Familienleben. Im Idealfall ist alles winterlich und friedlich - wie in einer Schneekugel. Schüttelt man die Kugel, bricht jedoch unvermittelt ein Tumult aus. Das Gleiche geschieht, wenn ein falsches Wort die weihnachtliche Stimmung stört: Unterschwellige Konflikte werden plötzlich offen ausgetragen und enden häufig mit Familienkrach. Streit an Weihnachten ist jedoch keine Katastrophe, er gehört einfach dazu. Die perfekte Gemeinschaft gibt es nur im Weihnachtsmärchen.
Ganz gleich ob im Kreis der Familie oder auf der Party bei Freunden - das Projekt Weihnachten betrifft jeden. Wer dabei ehrlich seine Wünsche äußert, kann am 24. Dezember eine stille und stressfreie Nacht genießen.

Artikel vom 08.12.2006