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Gesundheit:Das bringt die Reform

Letzter Teil der Serie

Berlin (WB/rb). Der »Fonds« ist der meistumstrittener Teil der Gesundheitsreform. Kritiker befürchten ein bürokratisches Monstrum.
Wann kommt der Gesundheitsfonds?Die neue Form der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung startet im Januar 2009.
Was bedeutet der Gesundheitsfonds für Versicherte?Mit Einführung des Gesundheitsfonds zahlen alle gesetzlich Krankenversicherten den gleichen Beitragssatz in einen zentralen Fonds. Damit gelten wie in allen übrigen gesetzlichen Sozialversicherungen bisher schon (Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung) einheitliche Beitragssätze. Eine Krankenkasse, die besser wirtschaftet, kann ihren Versicherten Beitragsrückerstattungen gewähren. Eine Kasse, die schlechter wirtschaftet, muss einen zusätzlichen Beitrag erheben. Dann kann das Mitglied jedoch zu einer günstigeren Kasse wechseln.
Kann es mit der Zeit wieder unterschiedliche Beiträge geben?Nein. Es wird ein für alle Krankenkassen gültiger, bundeseinheitlich fester Beitragssatz festgelegt.
Wer ermittelt den Beitragssatz?Bisher legen die 250 Krankenkassen ihre Beiträge jeweils selbst fest. Künftig beschließt die Bundesregierung (erstmals bis Ende November 2008), wie viel Prozent vom beitragspflichtigen Einkommen zu zahlen haben.
Wird er jedes Jahr neu festgelegt?Nein. Zum Start des Fonds 2009 wird der Beitragssatz so festgelegt, dass die durchschnittlichen Ausgaben der Krankenkassen zu 100 Prozent gedeckt werden. Er wird angepasst, wenn die Ausgaben der Kassen nicht mindestens zu 95 Prozent aus dem Gesundheitsfonds gedeckt sind.
Steigen die Beiträge 2007?Ja. Allerdings hat dies nach Beteuerungen von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt nichts mit der am 1. April 2007 startenden Gesundheitsreform zu tun.

Artikel vom 22.11.2006