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Menschen in unserer Stadt
Klaus Rattay
Porzellanmaler


Verschiedenste Blumen, Tiere und Figuren zieren die Porzellangegenstände im Hause Rattay. Vom Teelöffel bis zur Lampe hat Klaus Rattay schon so manchen Gegenstand in feinster Handarbeit selbst bemalt. »Alles Unikate«, versichert er. Ein vollständiges Service mit dem gleichen Muster gibt es nicht, »ich bemale nur, wozu ich selbst Lust habe«.
Nach einer Ausbildung im Bereich der Elektrotechnik hat der heute 65-jährige über 35 Jahre in einem mittelständischen Unternehmen gearbeitet. Dass er, neben der Ausbildung im technischen Zeichnen, nie eine künstlerische Ausbildung absolviert hat, ist bei den filigranen Porzellanzeichnungen kaum zu glauben.
Angefangen hat er damit kurz vor seinem Ruhestand. Nachdem er sich durch zahlreiche Bücher mit dem Thema der Porzellanmalerei beschäftigt hatte, »gönnte« er sich mit 60 Jahren einen Malkurs in der Porzellanmanufaktur Fürstenberg. Zweimal im Jahr nimmt er dort inzwischen an einem Kurs teil um sein Wissen über Farben, Maltechniken und Porzellan noch zu vertiefen.
Sein Atelier richtete sich Klaus Rattay im Zimmer seines Sohnes ein, nachdem dieser ausgezogen war. Mit feinen Pinseln aus Dackelhaar und Metall-Oxyd-Farben trägt er hier die naturalistischen Motive auf das Porzellan auf. Anregungen für seine Motive bekommt er meist aus Büchern, doch geht er auch selbst gerne mit seiner Kamera los und sucht nach Vorlagen in der freien Natur.
Eine ruhige Hand und viel Geduld sind Voraussetzung für den Porzellanmaler, denn an einem Motiv sitzt er oft ein ganzes Wochenende. Nach jedem Malvorgang (Anlegen, Zeichnen, Schattieren) kommt das Porzellan in den Brennofen, den sich Klaus Rattay extra angeschafft hat. Mindestens dreimal muss sich jeder Gegenstand den mehr als 800 Grad im Ofen aussetzen.
Seine Kunstwerke, für die er nur hochwertiges Porzellan verwendet, hat Klaus Rattay schon oft ausgestellt, unter anderem im Mai 2006 bei »Frühling im Park« im Schloss Rheda und in einer ständigen Ausstellungsvitrine im Hotel »Lindenhof« in Bielefeld. Außerdem kann man sich auch in einem Pavillion im Garten seines Hauses, Roßstraße 12, von seiner Zeichenkunst überzeugen. Hanne Biermann

Artikel vom 22.11.2006